Steuerparadies versus Hochsteuerland

Teurer Höhenflug des Schweizer Franken: Die Eidgenossen müssen Milliarden im Kampf gegen die Aufwertung einsetzen. Bisher mit Erfolg, der Franken/Euro-Kurs ist bei 1,20 stabil.
Ein Turbo für die Schweizer Wirtschaft ist die Zuwanderung von Hochqualifizierten.

Der Wirtschaftsstandort Österreich wird im internationalen Vergleich immer unattraktiver. Das ergab der Deloitte Radar 2013/14. Neuverschuldung und Fachkräftemangel zehren an den Kräften. Top in den Standortrankings ist die Schweiz.

Ein Turbo für die Schweizer Wirtschaft ist die Zuwanderung von Hochqualifizierten. Unter dem Titel "Brain Drain (Anm.: Abwanderung), Europas neue Migration?" diskutierten Experten am Donnerstag in der Oesterreichischen Kontrollbank auf Einladung der Schweizerischen Botschaft und der Denkfabrik Agenda Austria. Die Zuwanderung Hochqualifizierter habe in der Schweiz mit der Freizügigkeit ab 2002 ein deutliches Wirtschaftswachstum bewirkt, sagte der Schweizer Sozialwissenschaftler Beat Kappeler.

Steuerparadies versus Hochsteuerland
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Laut IHS-ChefChristian Keuschniggsei das Land wegen seiner hohen Forschungsinvestitionen für internationale Konzerne interessant. Attraktiv für Zuwanderer seien die hohen Gehälter und niedrigen Abgaben, sagteFranz Schellhorn, Direktor der Agenda Austria. Im Gegensatz zu Österreich, befand Keuschnigg: "Österreich ist ein Hochsteuerland." Das führe zur Abwanderung, so Schellhorn: "Viele Hochqualifizierte verlassen Österreich."Gerd Folkersvon der Elite-Uni ETH Zürich mahnte: "Wir verschwenden kluge Köpfe, wenn wir uns nur auf Akademiker ausrichten." Auch die Aufwertung der Lehre sei wichtig – wegen des Fachkräftemangels. Keuschnigg ergänzte: "Entweder wir akzeptieren mehr Einwanderung, um solche Lücken zu schließen, oder die Unternehmen wandern aus."

Auch wenn die Schweizer für eine Zuwanderungsbeschränkung gestimmt haben, forderte Kappeler: "Die Schweiz muss für qualifizierte Zuwanderer offen bleiben." Und Österreich? Braucht eine Steuerreform, fordert Deloitte.

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