BMW

Steuer sparen mit Elektroautos

Den rein elektrisch betriebenen BMW i3 gibt es ab 35.700 Euro. Weitere Modelle sind in Planung.
BMW sieht steigende Nachfrage aus steuerlichen Gründen. Kritik an weiterer Belastung der Autofahrer und Standortpolitik.

Die Autobranche ist nach wie vor in heller Aufregung. Nicht nur die Erhöhung der motorbezogenen Versicherungssteuer sowie der Normverbrauchsabgabe (NoVA) mit 1. März stößt auf Unverständnis, sondern auch die erst in der Vorwoche neuerlich geänderte Berechnung. Dies führt zu einer noch stärkeren Verteuerung als ursprünglich geplant. Die steuerliche Mehrbelastung steigt laut „Forum Mobilität“ von 50 auf knapp 100 Millionen Euro im Jahr. Laut ÖAMTC werden 90 Prozent aller Neuwagen teurer. „Ich habe das noch nie erlebt“, zeigt sich Kurt Egloff, Chef von BMW Austria, von der Vorgehensweise der Bundesregierung überrascht.

Bei der Steuerbelastung seien Österreichs Autofahrer schon jetzt führend in Europa, eine Erhöhung sei nicht unproblematisch. „Der eine oder andere Kunde wird sich für ein kleineres Modell entscheiden“, so seine Erwartung. Generell würden Benziner stärker belastet werden.

Spritfresser

Paradox ist auch, dass durch die Umstellung der Berechnung der NoVA auf den Nettopreis große, verhältnismäßig günstige Spritfresser aus den USA sogar billiger werden. Das Finanzministerium sieht darin aber kein großes Problem. „Von 336.000 neu zugelassenen Pkw in 2012 wiesen nur 777 einen CO2-Ausstoß über 250g/km auf“, heißt es. Änderungen seien nur noch im „parlamentarischen Prozess“ möglich.

Nicht betroffen von der NoVA sind Autos mit Elektroantrieb. Auch aus diesem Grund gibt es bei BMW eine starke Nachfrage nach dem im Vorjahr herausgebrachten Kleinwagen i3 (einen Praxistest lesen Sie hier). Mehr als 250 Käufer gibt es bereits, mehr als 300 sollen es heuer sein. „Die Nachfrage ist größer als das Kontingent“, so Egloff. Im Sommer kommen mit dem i8 ein Hybrid-Modell (Benzin und Elektro) sowie ein E-Motorrad heraus.

Insgesamt verkaufte BMW im Vorjahr hier zu Lande 17.616 Pkw (inklusive Mini). Das ist zwar ein Minus von 1,9 Prozent, aber dennoch das drittbeste Ergebnis in Österreich. Ein Gutteil der Pkw fährt mit Motoren aus dem Werk im oberösterreichischen Steyr. 975.000 Motoren liefen im Vorjahr vom Band (minus 5,2 Prozent). Investiert wurden 350 Millionen Euro, heuer sollen es laut Werkschef Gerhard Wölfel erneut 200 Millionen sein. Der Umsatz war mit 3,4 Milliarden Euro stabil.

Auch er wünscht sich von der Regierung effektive Gesetze und Steuern, „die uns zu wettbewerbsfähigen Konditionen produzieren lassen. Der Vorsprung Österreichs bei den Lohnstückkosten ist weggeschmolzen.“ Er will mehr Junge und vor allem Frauen für die Industrie begeistern. „Technik ist cool und sexy.“ Der Mitarbeiterstand legte im Vorjahr um 100 auf 2823 Beschäftigte zu.

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