Wurst aus Pferdefleisch geht an Obdachlose
Es bedrückt mich, dass man Lebensmittel wegwirft, während andere hungern“, ärgerte sich der Grazer Pfarrer Wolfgang Pucher und griff zum Telefon. Mit dem Anruf organisierte er jene „Kärntner Würstel“ des Lavantaler Fleischhauers Josef Freitag für Einrichtungen der „Vinzi“-Werke, die wegen nicht deklariertem Pferdefleisch aus den Supermärkten genommen werden mussten. Nun sollen sie obdachlosen Menschen zu Gute kommen.
Zwei Tonnen an Wurstwaren werden morgen, Freitag, nach Graz geliefert, der Grazer Fleischhandel Strobl stellt kostenlos sein Kühlhaus zur Verfügung. Der Leiter des „Vinzi“-Nests, Gustl Eisner, ist außerdem noch ein gelernter Fleischhauer.
400 Menschen
In sechs Einrichtungen der „Vinzi“-Werke sollen die Würste verteilt werden, darunter Notschlafstellen. Derzeit werden rund 400 Menschen beherbergt und verköstigt. „Wichtig ist für uns, zu wissen, die Ware ist in Ordnung, die Würste sind geprüft.“, betonte Nora Musenbichler, Koordinatorin der „Vinzi“-Werke. „Wir sagen unseren Leuten natürlich, was sie zu essen bekommen. Aber viele Kunden des Fleischhauers haben das Pferdefleisch ja in der vergangenen Zeit gegessen, ohne es zu wissen.“
30 Häuser und Hilfseinrichtungen betreiben die „Vinzi“-Werke in ganz Österreich. Sollte es logistisch möglich sein, würde die Wurst zumindest auch in die beiden Wiener Einrichtungen“ gebracht.
In den „Vinzi“-Märkten sollen die Produkte aber nicht verkauft werden. „Da könnte es wegen der falschen Deklarierung Probleme mit der Lebensmittelaufsicht geben. Das wollten wir von vornherein vermeiden“, begründete Musenbichler.
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