Ergänzung des Anlageportfolios
Auf Bitpanda können Steelcoins nun gekauft und verkauft werden. Je nach Kursentwicklung beim Stahlpreis kann man dadurch Geld verdienen oder verlieren. Im Prinzip erwirbt man mit dem Kauf auch tatsächlich eine gewisse Menge an Stahl. "Die Firma Frankstahl sagt Besitzern zu: Wenn du zu mir kommst, kannst du deine Steelcoins gegen so und so viel Tonnen Stahl eintauschen", erklärt Alfred Taudes, Leiter des Forschungsinstituts für Kryptoökonomie an der WU. In Realität wird aber wohl niemand auf diese Weise physischen Stahl einkaufen, vielmehr gehe es um eine Ergänzung des eigenen Anlageportfolios. Neben Aktien und Anleihen investiert man so einfach in einen Rohstoff.
"Stahl ist einer der meistgehandelten Rohstoffe weltweit, doch im Gegensatz zu Gold oder Eisenerz bleibt Stahl eine unterschätzte Investitionsmöglichkeit", sagt Marcel Javor, der Eigentümer von Frankstahl. Er ist auch Geschäftsführer von Steelcoin. Die Firma hinter dem Security Token wurde 2022 gegründet. Steelcoin wird seitdem auch über die eigene Webseite angeboten. Auf Bitpanda kann das Produkt nun von einer viel größeren Anzahl von Menschen sehr einfach gehandelt werden.
Digitale Wertpapiere mit viel Risiko
Security Token sind eine Art digitaler Wertpapiere, die mit einer Blockchain kryptografisch gesichert sind. Im Falle von Steelcoin wird Ethereum verwendet, die hinter Bitcoin zweitgrößte Blockchain der Welt. "Es gibt mehrere Arten von Token auf einer Blockchain", sagt Taudes. Das Besondere an Security Token sei, dass sie strenger reguliert seien. Die Finanzmarktaufsicht muss das Produkt prüfen, außerdem gibt es eine Prospektpflicht. Der Kapitalmarktprospekt von Steelcoin ist 465 Seiten stark und weist Investoren auf zahlreiche Risiken hin.
Mit Rohstoffen zu spekulieren, das kennen viele Anleger nur in Verbindung mit Gold, sagt Taudes. Während sich das Edelmetall in Krisenzeiten oft als sicherer Hafen für das eigene Geld bewährt, habe der Stahlpreis "eine ganz eigene Logik". Er sei sehr volatil und hänge u.a. stark von der Entwicklung der Baubranche ab. Um daran tatsächlich zu verdienen, müsse man stets am Ball bleiben, was den Stahlpreis anbelangt. "Aber es passt genau zur Klientel von Bitpanda: Junge, risikofreudige Investoren."
Ethereum sicher, aber nicht ganz billig
Für einen Security Token sei Ethereum genau die richtige Blockchain, erklärt Kryptoexperte Stephan Mauracher von Onchain. Sie sei bewährt, sicher und biete die Möglichkeit, so genannte "Smart Contracts" aufzusetzen, mit denen die Verfahrenslogik rund um einen Token bis ins kleinste Detail kontrolliert werden kann. Ethereum biete allerdings auch einen Nachteil: Relativ hohe Transaktionsgebühren. Auf Kryptobörsen wie Bitpanda würden die immerhin nicht bei jedem Kauf oder Verkauf fällig werden.
Steelcoin wird seit 29. November 2023 an der Börse Stuttgart gehandelt. Der Security Token hat in der Zwischenzeit fast die Hälfte seines ursprünglichen Wertes eingebüßt. Seit Anfang Oktober ist ein leichter Anstieg zu erkennen.
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