Mehr Lohn, mehr Mobilität, mehr Bio

Mehr Lohn, mehr Mobilität, mehr Bio
Österreicher mit höherem Einkommen schätzen ihre Lebensqualität höher ein als Niedrigverdiener.

Österreicher in Haushalten mit höherem Einkommen sind generell mobiler als Personen mit geringeren finanziellen Mitteln. Außerdem kaufen diese Personengruppen mehr Bio-Lebensmittel und schätzen ihre Lebensqualität höher ein. Das sind die Ergebnisse einer erstmals durchgeführten Studie der Statistik Austria, die am Dienstagnachmittag in Wien vorgestellt wurde.

Ausgangspunkt der Studie war die Annahme, dass das Haushaltseinkommen - und damit die Kaufkraft - einen erkennbaren Einfluss auf die Umweltbedingungen und das Umweltverhalten zeigt. Diese Vermutungen wurden in drei Punkten klar bestätigt.

Lebensqualität

Erhöhte Mobilität hängt demnach mit höherem Einkommen zusammen. Autos, einspurige Kfz und Fahrräder wurden laut den Daten bei hohem Haushaltseinkommen deutlich häufiger genutzt als bei niedrigem Einkommen. Lediglich beim öffentlichen Personennahverkehr zeigte sich ein umgekehrtes Bild.

Personen mit hohem Haushaltseinkommen kauften außerdem häufiger "oft" oder "manchmal" Bio-Lebensmittel ein, als Personen der mittleren oder niedrigen Einkommensgruppe. Den stärksten Einfluss auf das Einkaufsverhalten hatte allerdings die Schulbildung. Je höher diese war, desto mehr Bioprodukte wurden gekauft.

Auch die selbst empfundene Lebensqualität nahm mit der Höhe des Einkommens zu. Personen mit mehr finanziellen Mitteln schätzen diesen Punkt öfters mit "sehr gut" ein. Hier war allerdings ebenfalls die Höhe der Schulbildung entscheidend. Außerdem sank die Lebensqualität mit der Anzahl der Wohnungen im eigenen Haus.

Auch bei der Frage nach der Lärmbelastung und nach umweltverträglichem Mobilitätsverhalten wurden Zusammenhänge angenommen. Hier stellte sich jedoch heraus, dass die Anzahl der Wohnungen im Gebäude entscheidender für das Lärmempfinden war und von Stadtbewohnern eher ökologischere Verkehrswege genutzt wurden.

Untersuchung

Bei den Untersuchungen wurden zwei Datensätze zusammengeführt, erläuterte Projektleiterin Alexandra Wegscheider-Pichler bei der Präsentation. Das alle vier Jahre durchgeführte Mikrozensus-Sonderprogramm zu Umweltfragen der Statistik Austria enthalte keine Daten zum Einkommen. Daher seien die Inhalte mit Einkommensdaten aus EU-SILC-Erhebungen (Statistics on Income and Living Conditions) verknüpft worden.

Für die Studie wurde das gesamt verfügbare Haushaltseinkommen herangezogen. Niedrige Haushaltseinkommen wurden mit 31.590 Euro netto jährlich festgelegt, mittlere mit mehr als 31.590 Euro bis zu 50.415 Euro und hohe Haushaltseinkommen mit mehr als 50.415 Euro.

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