Start-up will mit Solarstrom Afrika erleuchten

Solantis Solar ist in Uganda tätig.
Zwei heimische Jungunternehmer bauen ein Geschäfte für Sonnen-Systeme in Uganda auf und suchen dafür Geld von Crowd-Investoren

"Wer Afrika elektrifizieren will, muss das mit Solarenergie tun, unabhängig von den großen Verteilnetzen." Das sagt Kofi Annan, ehemaliger Generalsekretär der Vereinten Nationen und nunmehr Vorsitzender des "African Progress Panels". 620 Millionen Afrikaner – die Hälfte aller Bewohner des Kontinents – haben keinen Zugang zu elektrischer Energie. "Sie können nicht warten, bis Stromnetze gebaut werden", sagt Kofi Annan.

Was es heißt, wenn Millionen Menschen ohne Strom leben, aber trotzdem Licht und Handys brauchen, kennt Lukas Grüner nur allzu gut. Der Österreicher hat Ghana und Uganda oftmals bereist. "Kerosinlampen machen das Atmen in den Hütten oft schwer erträglich. Und Batterien, die für viele Geräte genutzt werden, landen massenweise in der Natur", erzählt er.

Grüner hat sich zusammen mit der Afrika-Kennerin Ines Schreckeneder vorgenommen, zu dieser "solaren Elektrifizierung Afrikas" zumindest einen kleinen Beitrag zu leisten. Vor einem Jahr haben die beiden in Uganda Solantis Solar gegründet. Ihr Ziel: Bis 2021 wollen sie zumindest zehn Verkaufsstellen für Solar-Systeme in dem Land etablieren. "Fünf Filialen haben wir bereits in Uganda und die Nachfrage nach den Solar-Systemen ist enorm", sagt Grüner im Gespräch mit dem KURIER. Mehr als 200 "solar home systems" habe Solantis schon verkauft. So ein System umfasst eine Batterie, zumindest 20 Watt-Solarpaneel und vier Lampen sowie ein TV-Gerät. Je nach Stärke der Batterie und Größe des Fernsehers kostet das 470 bis 820 Dollar.

Leistbarer Strom

Die Summe klingt viel für eine ugandische Familie und ist es auch. Aber: "Sie ersparen sich mit der Sonnenenergie das Kaufen der Kerzen, der Kerosinlampen und der Batterien. 15 bis 20 Dollar braucht eine Familie dafür im Monat", sagt Grüner. Solantis kooperiert zudem mit der lokalen Mikrokreditbank Brac, die kurzfristige Finanzierungen dafür anbietet.

Und damit Solantis den Vertrieb von Solarsystemen in Uganda rasch ausbauen kann, sucht das Start-up eine Finanzierung von österreichischen Schwarm-Investoren: Die erste Runde über die Plattform www.crowd4climate.org hat 93.150 Euro eingebracht.

Nun läuft eine weitere Finanzierungsrunde: Bei www.finanzmarktonline.at können Investoren ein Darlehen an Solantis vergeben: Laufzeit fünf Jahre, maximaler Ertrag sieben Prozent plus Bonus. Ab 2000 Euro ist man dabei.

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