Staatsschulden in Italien und Spanien teurer

Staatsschulden in Italien und Spanien teurer
Das zweite Griechen-Hilfspaket dürfte nicht die gewünschten Effekte bringen. Die Zinsen für italienische und spanische Staatsanleihen sind gestiegen.

Es war das große Aufatmen - am Tag nach den Beschlüssen vom EU-Sondergipfel: Die Kurse stiegen, der Euro legte zu. Die Befürchtungen über eine Ausweitung der Schuldenkrise ebbten ab. Händler sprachen von einem "Befreiungsschlag" für die Finanzmärkte. Doch: Der Beruhigungseffekt, den sich die Eurostaaten von ihrem Beschluss für ein zweites Griechenland-Hilfspaket Ende vergangener Woche erhofft hatten, tritt offenbar doch nicht ein. Die beiden hoch verschuldeten Staaten Italien und Spanien müssen für neue Staatsschulden deutlich höhere Zinsen als bisher zahlen.

Italien gab am Dienstag neue Anleihen über insgesamt 9 Mrd. Euro aus. Für sechsmonatige Schuldtitel in Höhe von 7,5 Mrd. Euro stiegen die Zinsen im Vergleich zu vorhergehenden Anleihenemission von 1,988 auf 2,269 Prozent. Zweijährige Anleihen kosten den italienischen Staat sogar Zinsen von 4,038 Prozent nach zuletzt 3,219 Prozent. Das Parlament in Rom hatte Mitte Juli ein drastisches Sparpaket beschlossen, um die Schulden in Höhe von 120 Prozent des italienischen Bruttoinlandsproduktes abzubauen.

Noch höher sind die Zinsen, die Spanien für neuen Staatsanleihen in Höhe von insgesamt 2,885 Mrd. Euro aufbringen muss. Für sechsmonatige Schuldtitel verlangten die Investoren Zinsen von 2,519 Prozent. Das ist deutlich mehr als bei der vorhergehenden Emission Ende Juni, damals betrug der Zinssatz 1,776 Prozent. Für dreimonatige Anleihen stiegen die Zinsen von 1,568 auf 1,899 Prozent.

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