Staatshilfen für neue Wasserkraftwerke
Die heimischen Stromkonzerne wünschen sich mehr Hilfe vom Staat. Ohne „Investitionsanreize“ für die Branche beim Ausbau der Wasserkraft werde sich – so Karl Heinz Gruber vom Branchenverband Oesterreichs Energie – der Ausbau der Wasserkraft weiter verzögern. Denn vom geplanten Zuwachs bei der Stromerzeugung um 3,5 Terawattstunden (TWh) bis 2015 – Österreich verbraucht rund 60 TWh Strom jährlich – wird laut Gruber voraussichtlich mit einer Terawattstunde nur ein gutes Viertel davon realisiert.
Förderungen
Für den Wasserkraftausbau wünschen sich Gruber und Schmidt daher mehr Unterstützung vom Staat. Zur Ankurbelung der ohnehin lahmen Konjunktur und der von der Alpine-Pleite gebeutelten Bauwirtschaft kann sich Gruber etwa steuerliche Freibeträge für Investitionen vorstellen: „Der Staat müsste dabei kein Geld in die Hand nehmen, es würden nur Steuereinnahmen nach hinten verschoben.“ Würde das gesamte geplante Investitionsvolumen für den Wasserkraft-Ausbau im Ausmaß von etwa 9 Milliarden Euro realisiert, würde das 170.000 Arbeitsplätze sichern. Andere Auswirkungen des verzögerten Ausbaus bzw. des Ausfalls von Investitionen – etwa auf die Strompreise für Endkunden oder die Versorgungssicherheit – will Gruber nicht kommentieren.
Klar sei allerdings, dass durch den stark steigenden Anteil von Wind- und Sonnenenergie in ganz Europa die Stromproduktion „immer volatiler“ (Gruber) wird. Im Gegenzug müssten daher die Pumpspeicher-Kraftwerke in der Alpenregion forciert werden, um die Schwankungen bei der Versorgung rasch ausgleichen zu können. Dabei wird mit Strom, der in Zeiten geringer Nachfrage nicht gebraucht wird, Wasser in die Stauseen hochgepumpt. Um bei Bedarf daraus rasch verfügbaren Spitzenstrom zu erzeugen.
In den österreichischen Ausbauplänen stehen solche Kraftwerke auch ganz oben. Reißeck II (Kärnten) mit 430 MW Leistung soll 2014 in Betrieb gehen, 960 MW sollen 2018 ans Netz gehen, für 2020 sind knapp 1000 MW geplant.
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