Staatliche Finanzspritze von 50 Millionen Euro für Pharmabranche
Die heimische Pharma- und Life-Science-Branche darf sich über einen finanziellen "Booster" des Staates in Rekordhöhe freuen. Im Rahmen eines vom Wirtschaftsministerium neu aufgelegten Investitionspakets fließen in den nächsten zwei Jahren insgesamt 50 Millionen Euro in die Entwicklung neuer Medikamente und Medizinprodukte sowie in die Digitalisierung. Mit dem Fördergeld soll Österreich "zur Apotheke Europas" werden, so die Vision von Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck.
Gefördert würden Unternehmen aller Größen, auch eine bessere Vernetzung von Großunternehmen mit Start-ups sei das Ziel. Konkret gibt es für Projekte im Bereich Forschung und Entwicklung innerhalb von Unternehmen bis zu 500.000 Euro, klinische Studien werden mit bis zu 1 Mio. Euro gefördert. Zusätzlich sollen ein bis zwei Leitprojekte ausgewählt werden, die dann mit 4 Mio. Euro unterstützt werden.
"Die Pandemie hat den Life-Science-Bereich in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt und es muss uns allen klar sein, dass viele von uns ihre Gesundheit den Forscherinnen und Forschern verdanken", sagte Schramböck. Die Pharmaindustrie sei auch für den Wirtschaftsstandort sehr wichtig: Die Branche sichere 60.000 Jobs in Österreich. Jeder investierte Euro sei "eine Versicherung für die Gesundheit der Menschen und auch eine Versicherung für Wachstum und Wohlstand".
Austrian Life Sciences
Umgesetzt wird das neue Programm „Austrian Life Sciences“ von der Forschungsförderungsgesellschaft (FFG). Die erste Ausschreibung startet am 1. April. Das Programm enthält maßgeschneiderte Formate für den gesamten Entwicklungszyklus. Damit werden Förderlücken geschlossen und das Portfolio im Bereich Industrielle Forschung und klinische Studien erweitert. Die Themenschwerpunkte fokussieren auf die Bereiche Arzneimittel, Medizinprodukte, Digitalisierung und Produktionsprozesse. Das Paket enthält zudem eine Fördermöglichkeit für „klinische Studien“ von Unternehmen.
"Die Herausforderungen der Life Science-Branche sind enorm. Kaum ein Sektor hat längere Entwicklungszeiten, ein höheres Entwicklungsrisiko und derart strenge regulatorische Vorgaben. Nur einer von 5000 bis 10.000 Wirkstoffen schafft es zur Zulassung" , so FFG-Geschäftsführerin Henrietta Egerth, "wir sehen hier klassisches Marktversagen". Die Unterstützung durch Förderungen sei daher besonders wichtig.
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