St. Pöltner Taxifirma ist pleite

St. Pöltner Taxifirma ist pleite
Die angeschlagene Rittner Taxi GmbH & Co KG will weiter fahren – 67 Jobs betroffen.

Unlautere Wettbewerber haben das niederösterreichische Taxi-Unternehmen Rittner Taxi GmbH & Co KG offenbar zur Fahrt zum Konkursgericht St. Pölten gezwungen. Das Unternehmen hat laut dem Gläubigerschutzverband Creditreform ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt und will seinen Gläubigern 20 Prozent Quote bieten. 67 Mitarbeiter sind von der Insolvenz betroffen. Detail am Rande: Über die Komplementärgesellschaft Josef Rittner Taxi GmbH wird kein Insolvenzverfahren beantragt.

Die Ursachen

Das Unternehmen wurde 1967 gegründet. Seit 2002 lenkt Josef Rittner die Geschäfte. Neben Taxifahrten werden auch Botendienste und Rollstuhl-Transporte durchgeführt. „Das Unternehmen hatte im ersten Quartal 2014 einen beträchtlichen Umsatzeinbruch zu verzeichnen“, heißt es im Insolvenzantrag. Im zweiten Quartal wollte man diese „Umsatzdelle“ wieder ausbiegen, doch der Plan ging nicht auf. Denn: Der Wettbewerbsdruck sei „nicht nur herausfordernd, sondern zum Teil durchaus als unlauter zu bezeichnen“, heißt es weiter. Mitbewerber würden die abgaben- und sozialversicherungsrechtlichen Vorschriften nicht einhalten. Aus diesem Grund haben Mitbewerber mitunter „eine etwas andere Kostenstruktur“. So habe sich am Rande der Frequency-Festivals in St. Pölten gezeigt, „dass es viele Taxis am Markt gegeben, die es sonst nicht gibt.“

Die Schulden

Die Passiva werden mit 1,16 Millionen Euro beziffert, davon entfallen 830.000 Euro auf Banken, 107.000 Euro auf Dienstnehmerforderungen, 78.000 Euro auf die Krankenkasse und 65.000 Euro auf die Finanz.

Das Vermögen

Die Aktiva werden mit 133.000 Euro beziffert, davon entfallen rund 70.000 Euro auf „abrechnungsfähige Leistungen“. Der Fuhrpark wird auf Basis von Leasingverträgen betrieben, nur wenige ältere Fahrzeuge mit einem Kilometerstand von mehr als 400.000 Kilometer stehen im Eigentum der Gesellschaft.

Die Zukunft

Das Taxiunternehmen soll fortgeführt werden. In den vergangenen Wochen wurde „mit einem professionellen Berater eine detaillierte Finanzplanung erarbeitet", heißt es im Antrag weiter. Auch die Hausbank soll bereits signalisiert haben, das Sanierungsvorhaben zu unterstützen.

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