Spanier bieten für Nobel-Hotel Park Hyatt Vienna am meisten

++ THEMENBILD ++ SIGNA - PRIME STARTET VERKAUF VON LUXUSIMMOBILIEN IN WIEN - PARK HYATT
Um das Wiener Fünfsternehotel, das zur Signa Prime gehört, werden exklusive Verhandlungen mit Bestbieterin geführt. Der Verkauf soll bis zu 335 Millionen Euro Erlös einspielen.

Das Fünfsternehotel Park Hyatt am Hof in Wien ist in Sachen Luxus eines der Meisterstücke des mittlerweile gestrauchelten Immobilieninvestors und U-Häftlings René Benko. Feinster Marmor, edelste Hölzer und Luster – kein Material war für das Hotel zu teuer. Mehr als 250 Millionen Euro hat die Signa am Ende ausgegeben, um die frühere Länderbank-Zentrale zu kaufen und zu einem Haus „anspruchsvoller Wiener Atmosphäre“ auszubauen. Aus den ehemaligen Büros wurden 104 Zimmer und 42 Suiten, der frühere Kassensaal wurde zum Nobel-Restaurant. Vor elf Jahren wurde das Hotel dann eröffnet.

Die günstigste Übernachtung in einem Doppelzimmer kostet laut Booking.com zwischen 1.022 und 1.487 Euro. Bei den größeren Suiten macht die Nacht um die 5.000 Euro aus, für die Royal-Penthouse-Suite mit 820 Quadratmetern sollen knapp 20.000 Euro zu berappen sein.

„Bei der Liegenschaft Am Hof (Hotel „Park Hyatt“) wurde im März 2025 der Verkaufsprozess gestartet, welcher von einem Maklerkonsortium bestehend aus Eastdill, BNP Paribas und EHL begleitet wird. Ziel ist es, die Immobilie im Rahmen eines strukturierten Bieterprozesses bestmöglich bis Ende des 3. Quartals 2025 zu verwerten“, heißt es im zweiten Bericht von Norbert Abel, Insolvenzverwalter der Signa Prime Selection AG.

Die Bestbieterin

Zehn Interessenten mit sehr guter Bonität sollen im Rennen um die Immobilie gewesen sein, die Verkaufsverhandlungen seien aber komplex. Mittlerweile hat sich eine Bestbieterin herauskristallisiert, die das Heft in der Hand hat. „Es laufen Exklusiv-Verhandlungen mit einer spanischen Investorin, das Signing hat aber noch nicht stattgefunden“, sagt ein Signa-Insider zum KURIER. „Der Verkauf soll aber noch im Herbst in trockene Tücher gebracht werden.“ Der mutmaßliche Kaufpreis soll bei rund 330 Millionen bis 335 Millionen Euro liegen.

Offen ist, ob die Käuferin auch die Am Hof 2 Hotelbetriebs GmbH übernehmen wird. Die Betreibergesellschaft des Park Hyatt Vienna gehört zur früheren Laura Holding, heute Herkules Holding. Sie ist insolvent und steht zu 42,1 Prozent im Eigentum der Laura Privatstiftung (der Familie Benko) und zu 34,9 Prozent im Eigentum der Ameria Invest AG der brasilianisch-italienischen Investoren-Familie Arduini. Drei weitere Signa-Investoren halten die restlichen Anteile.

Die Betreibergesellschaft

Bezüglich der Werthaltigkeit der Beteiligung an der Hotel-Betriebsgesellschaft hat der Insolvenzverwalter der Herkules Holding ein Gutachten in Auftrag gegeben.

„Darauf aufbauend hat der Insolvenzverwalter weitere Verhandlungen mit der (derzeit einzigen) Interessentin aufgenommen und steht kurz vor dem Abschluss einer Vereinbarung, die derzeit im Detail ausgearbeitet wird“, heißt es im aktuellen Bericht des Insolvenzverwalters der Herkules Holding. „Jedenfalls scheint eine akkordierte Verwertung der Geschäftsanteile der Insolvenzschuldnerin im Zuge des gesamten Verkaufsprozesses denkbar und wahrscheinlich.“

Höchstpfandrecht 186 Millionen Euro

Dem Vernehmen nach wird die Käuferin aber auch den Managementvertrag mit der Hotel-Gruppe Park Hyatt übernehmen beziehungsweise erneuern.

Indes wird der Verkaufserlös zu einem großen Teil nicht in den Insolvenztopf der Signa-Prime fließen. Denn die Liegenschaft Am Hof 2 ist mit hypothekarischen Pfandrechten in Höhe von insgesamt 186 Millionen Euro belastet. Pfandgläubiger sind der Bayrische Versorgungsverband (BVK) und neun weitere deutsche Versorgungskassen, darunter „die Versorgungsanstalt der Kaminkehrergesellen mit Pensionskasse des Schornsteinfegerhandwerks“. Sie haben das Hotelprojekt großteils finanziert.

Dazu sagt ein anderer Signa-Insider: „Diese Finanzierung durch die BVK muss rückgeführt werden.“

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