So kann das Töten männlicher Küken beendet werden
40 Millionen männliche Küken aus Legehennen-Brutbetrieben werden allein in Deutschland jedes Jahr gleich an ihrem ersten Lebenstag vernichtet. Tatsächlich dürften noch viel mehr getötet werden, weil die Schätzungen für Österreich von zehn Millionen pro Jahr ausgehen. Weltweit wird diese Zahl auf 3,2 Millionen Küken geschätzt - Jahr für Jahr. Der harte, kommerzielle Hintergrund: In der Geflügelzucht haben die männlichen Tiere keinen "Nutzen". Sie legen keine Eier und sind für die Fleischproduktion ungeeignet.
Diese entsetzliche Tötungsmaschinerie könnte bald der Vergangenheit angehören. In den Niederlanden haben vor fünf Jahren ein Biomediziner und ein Biologe das Unternehmen "In Ovo" gegründet, das sich zum Ziel gesetzt hat, das Geschlecht von Kükenembryos schon im Ei zu bestimmen. Und zwar frühzeitig nach der Befruchtung. Der deutsche Chemiekonzern Evonik hat sich jetzt an diesem niederländischen Start-up beteiligt, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.
Die neue Technologie soll nun mit einem System kombiniert werden, das die Verarbeitung einer großen Anzahl von eiern ermöglicht. In großen Brutbetrieben müssen schließlich bis zu 100.000 Eier pro Tag analysiert werden. Das niederländische Start-up will das von Evonik investierte Kapital für die Weiterentwicklung der neuen Technologie einsetzen. Das erste kommerzielle Produkt werde voraussichtlich im Jahr 2020 auf den Markt kommen.
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