Signa Prime: Noch keine millionenschwere Geldspritze in Sicht

Signa Prime: Noch keine millionenschwere Geldspritze in Sicht
Bisher haben 16 Gläubiger Forderungen in der Gesamthöhe von 463,72 Millionen Euro angemeldet. 

Eigentlich wurde in der heutigen Gläubigerversammlung der Signa Prime Selection AG erwartet, dass Sanierungsvorstand Erhard Grossnigg bekannt gibt, ob er die 350 Millionen Euro an frischem Kapital für die Sanierung der Signa Prime und der Signa Development bei Investoren aufgestellt hat. Doch die Erwartungshaltung wurde nicht erfüllt. Die potenzielle Geldspritze war nicht das Thema. Ob es tatsächlich zu einer Geldspritze kommt, soll sich erst in den nächsten Tagen entscheiden.

"Laut Bericht des Sanierungsverwalters der Signa Prime sind derzeit keine Umstände bekannt geworden, die einen Entzug der Eigenverwaltung darstellen. Das Unternehmen wird somit mit Eigenverwaltung unter Aufsicht des Sanierungsverwalters fortgeführt", sagt Gerhard Weinhofer von Creditreform zur heutigen ersten Gläubigerversammlung der Signa Prime Selection AG am Handelsgericht Wien. "Die zentrale Frage der heutigen Gläubigerversammlung war, ob die nötige Liquidität für den Fortbetrieb der Signa Prime Selection AG gesichert ist". Laut Bericht des Sanierungsverwalters sind derzeit 27 Dienstnehmer beschäftigt.  "Ein Abbau der Mitarbeiter ist geplant, da künftig kein Neugeschäft mehr beabsichtigt ist", heißt es weiter.

Signa Prime: Noch keine millionenschwere Geldspritze in Sicht

Keine unüberwindlichen Hindernisse

„Der weiteren Unternehmensfortführung der Signa Prime Selection AG sowie dem Abschluss eines Sanierungsplanes stehen nach derzeitigem Kenntnisstand keine unüberwindlichen Hindernisse entgegen. Im Interesse der Gläubiger gilt der Grundsatz: Unternehmenssanierung vor Zerschlagung“, erklärt Signa Prime-Sanierungsverwalter Norbert Abel.  Die Signa Prime hat für die weitere Verfahrensabwicklung derzeit 14,9 Millionen Euro zur Verfügung, der Liquiditätsbedarf beträgt aber nur 13,3 Millionen Euro für die Abwicklung.

Zerschlagung verhindern

"Dem Sanierungsverwalter wurde im Rahmen des Eröffnungsantrages ein Finanzplan bis zur Kalenderwoche 18 (6. Mai 2024) vorgelegt, welcher im Wesentlichen die Ausgaben Struktur- und Beratungsaufwand für die Unternehmens- und Konzernstrukturen in Österreich, Deutschland und Luxemburg vorsieht", sagt Weinhofer. "Problematisch gestaltet sich die Liquidität der deutschen Projektgesellschaften. Man ist daher bemüht durch Investorengespräche die Projekte zu stabilisieren um die bestmögliche Erhebung der Vermögenswerte zu sichern. Eine Zerschlagung der Projekte würde zu einer weit unter 30-prozentigen Quote führen. " Nachsatz: "Dennoch erscheint aus derzeitiger Sicht des Sanierungsverwalters aufgrund des vorliegenden Status der Sanierungsplan als plausibel."

Signa Prime: Noch keine millionenschwere Geldspritze in Sicht

Bisher haben 16 Gläubiger Forderungen in der Gesamthöhe von  463,72 Millionen Euro angemeldet. Die Anmeldefrist für die Gläubiger läuft noch bis 12. februar 2024, wobei der Sanierungsverwalter um eine rasche Anmeldung der Forderungen bittet. 

„Wichtig ist es nun „fresh money“ für die Stabilisierung der deutschen Projektgesellschaften zu erhalten, um eine Zerschlagung der Projekte zu verhindern und eine bestmögliche Verwertung zu sichern", sagt Weinhofer.

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