Sicon Energy: Nächste Hochegger-Firma pleite

Peter Hochegger hat früher auch in Windkraftprojekte investiert.
Die Firma entwickelte Windkraftprojekte und streitet mit ausländischen Partnern vor Gericht.

Die Sicon Energy Projektentwicklung GmbH, deren Geschäftsführer der Ex-Lobbyist Peter Hochegger ist, hat vergangene Wochen einen Insolvenzantrag beim Konkursgericht Wien eingebracht. Das bestätigt Hocheggers Anwalt André Zankl dem KURIER. Das Verfahren ist noch nicht eröffnet worden. Die Kosten für die Verfahrenseröffnung (4000 Euro) sollen von früheren Partnern Hocheggers übernommen werden.

Die Sicon Energy ist ein Tochterunternehmen von Hocheggers früherer Unternehmensberatungsfirma Sicon, vormals Valora. Die Sicon Energy entwickelte Windkraftprojekte vor allem in der Slowakei und in Lettland.

„Ich habe zu dieser Gesellschaft weitere Recherchen angestellt, die mich jedoch allesamt in meiner Vermutung bestärken, dass die Beteiligung wahrscheinlich wertlos ist“, heißt es im dritten Bericht des Sicon-Insolvenzverwalters vom Oktober 2014. „Die Sicon Energy Projektenwicklung GmbH und ihre Beteiligungsgesellschaften erwirtschaften derzeit keine laufenden Erlöse.“ Nachsatz: „Ein von mir dazu kurzfristig beigezogener Berater, der Erfahrung mit Windkraftanlagen in Osteuropa hat, teilt im Wesentlichen - nach einer ersten Grobanalyse - diese negative Einschätzung.“

Partner führen Prozesse

Zwei ehemalige Unternehmensberater-Partner Hocheggers sollen Co-Investoren bei den Windkraftprojekten sein. Dem Vernehmen nach führen die beiden Investoren auf eigene Kosten einen Prozess gegen einen Partner eines Windkraft-Projekts im Baltikum. „Sie möchten nun die Unternehmensanteile aus der Sicon Energy herauskaufen", meint ein Insider. Das ist im Zuge eines Insolvenzverfahrens einfacher und wahrscheinlich auch günstiger.

Laut Aktenlage besteht offenbar die Chance aus dem Lettland-Objekt, das anscheinend Mittelpunkt eines Gerichtsverfahrens ist, „noch einen Erlös von bis zu 200.000 Euro“ zu lukrieren. Laut Firmencompass hatte die Sicon Energy im Jahr 2013 rund 2,69 Millionen Euro Schulden. Aktuelle Angaben liegen derzeit noch nicht vor. Peter Hochegger war am Montagvormittag für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Aufstrichfirma verkauft

Die Sicon Unternehmensberatung, die bereits im Juli 2014 in die Pleite schlitterte, wird von ihrer Tochterfirma mit großer Wahrscheinlichkeit keinen Cent mehr sehen. Indes hat der Masseverwalter Christian Podoschek die Sicon-Tochter Alondo „Bio.k“ Lebensmittelproduktion GmbH mit Sitz im burgenländischen Weppersdorf mit einem kleinen „Gewinn“ für die Masse verkauft. Die Firma, die Bio-Brotaufstriche herstellt, die in den Regalen der großen Lebensmittelhandelsketten zu finden sind, wies für das Jahr 2013 einen Bilanzverlust in Höhe von 667.000 Euro aus. Das negative Eigenkapital betrug fast 494.000 Euro. Detail am Rande: Im Konkursverfahren der Beraterfirma Sicon hat die Telekom neun Millionen Euro Schadenersatz angemeldet.

Kommentare