Semperit-Chef: "Das ist ein großartiges Jahr für uns"

Semperit-CEO Martin Füllenbach
Corona-Pandemie brachte Rekordabsatz bei Schutzhandschuhen. Warum sich CEO Martin Füllenbach trotzdem von der Sparte trennen will.

Während andere ATX-Konzerne unter der Corona-Krise darben, beschert sie dem heimischen Gummi- und Kautschukkonzern Semperit eine Auftragsflut wie nie. Das zum Verkauf stehende Geschäft mit Schutzhandschuhen soll trotzdem verkauft werden. Aber nicht vor Mitte 2021, verrät Vorstandschef Martin Füllenbach im KURIER-Interview.

KURIER: Semperit schraubte zuletzt die Gewinnprognose für 2020 nach oben. Wie ist die aktuelle Auftragslage?

Martin Füllenbach: In Summe ist das ein großartiges Jahr für uns und ich bin auch zuversichtlich, dass die Entwicklung anhalten wird. Natürlich ist das Ergebnis stark getrieben von der Sonderkonjunktur im Medizinsektor, also der erhöhten Nachfrage nach Operations- und Untersuchungshandschuhen.

Können Sie die hohe Nachfrage nach Schutzhandschuhen überhaupt decken?

Wir waren zum Glück vorbereitet, haben schon vor Corona die Hausaufgaben gemacht und Fertigungsprozesse optimiert, so dass wir den Mehrbedarf jetzt stemmen können. Alle Fertigungslinien in unserer Fabrik in Malaysia (ca. 3.000 Mitarbeiter, Anm.) sind voll ausgelastet. Dort produzieren wir 26 Millionen Untersuchungshandschuhe täglich. Im Werk in Wimpassing sind es rund eine halbe Million OP-Handschuhe. Wir sind aber auch von der zeitgerechten Lieferung der Rohstoffe abhängig und Nitril für Untersuchungshandschuhe ist ein knappes Gut geworden...

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