Schwindel: Österreichischer Speck in Italien beschlagnahmt

60.000 Packungen mit Bauchspeck und Selchfleisch wurden von den Behörden konfisziert.
Etikettenschwindel in Bozen aufgeflogen: Südtiroler Speck stammte aus Österreich.

Mehr als 13 Tonnen Speck und Wurstwaren mit gefälschten Gütesiegeln wurden am Mittwoch in Südtirol beschlagnahmt, berichten mehrere italienische Medien. Die Waren, die unter anderem mit italienischer Flagge und Herkunftshinweisen wie „Südtiroler Speck g.g.A” versehen waren, seien in Wahrheit in Österreich produziert worden, heißt es.

Beamte der Behörde für Lebensmittelkontrolle aus Parma hätten gemeinsam mit der Bozener Exekutive und der Gesundheitsbehörde aus Meran am Mittwoch mehr als 1,5 Millionen Etiketten beschlagnahmt. Der Gesamtwert der Waren soll bei 170.000 Euro liegen.

29.000 Euro Strafe

Darunter sollen sich 5000 Packungen Schweinskarree und 60.000 Packungen mit Bauchspeck und Selchfleisch befunden haben. Weiters sollen 4000 Kilo halbverarbeitetes Fleisch, das für die Produktion von Würsten gedacht und deren Ursprung nicht rückverfolgbar gewesen sein soll, sichergestellt worden sein.

Die Behörden verhängten eine Strafe in Höhe von 29.000 Euro. Sie wurde wegen Verletzung der vorgeschriebenen Produktions- und Kontrollvorschriften für Produkte mit dem Gütesiegel „Südtiroler Speck Alto Adige Igp“ verhängt. Die Namen der beiden involvierten Unternehmen wurden nicht genannt.

"Normalerweise umgekehrt"

Dem stellvertretenden Geschäftsführer des Lebensmittelverbands, Josef Domschitz, ist nicht bekannt, dass so etwas schon einmal passiert ist. Normalerweise gehe der Etikettenschwindel in die andere Richtung, etwa, dass Italiener Milch aus Österreich als italienische verkaufen oder sie für ihren Käse verwenden und dies nicht ausloben.

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