Schwarzenegger kommt als "Klimaretter" nach Wien

Medienrummel um Arnold Schwarzenegger: Der Ex-Politiker wirbt in Wien für seine Energieinitiative.
Nach dem Abstecher nach Kitzbühel nimmt der ehemalige Gouverneur von Kalifornien an einer Umweltkonferenz in Wien teil.

Nach dem Abstecher zum Hahnenkamm-Rennen in Kitzbühel steht für Arnold Schwarzenegger bei seinem Österreichbesuch die Rettung des Klimas auf dem Programm. Anlässlich der Konferenz "Implementing the Sustainable Energy Future" der von ihm gegründeten Umweltinitiative R20 wird der Schauspieler und ehemalige Gouverneur von Kalifornien am Donnerstag in der Aula der Wissenschaften in Wien gemeinsam mit Spitzenpolitikern über regionale Wege beim Klimaschutz beraten. Mit dabei sind unter anderem EU-Kommissionspräsident Manuel Barroso, EU-Klimakommissarin Connie Hedegaard, Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) und Umweltminister Nikolaus Berlakovich (ÖVP).

R20 wurde von Schwarzenegger im Jahr 2010 gegründet. Ziel der Organisation ist es, nicht länger auf Entscheidungen auf hoher politischer Ebene zu warten, sondern Regionen, die gegen den Klimawandel aktiv werden bzw. auf grüne Energien umsteigen wollen, zu unterstützen und miteinander zu vernetzen. "Wenn wir eine Koalition aus Städten, Bundesländern, Provinzen und Regionen formen, können wir die großartigen Ideen zeigen und sie auf der ganzen Welt wiederholen", sagte Schwarzenegger gegenüber der APA.

Action an der Basis

Schwarzenegger sieht seine Initiative aber keinesfalls als Gegenmodell zu den zähen Verhandlungen rund um ein UN-Weltklima-Abkommen. "Verstehen Sie uns nicht falsch, wir erkennen die großartige Arbeit der UN an. Generalsekretär Ban Ki-moon ist ein echter Held in Sachen Klimawandel, und ich glaube, er ist die beste Person, die wir haben können, um für ein internationales Abkommen zu kämpfen. Aber ich bin fest davon überzeugt, dass - während er ganz oben arbeitet - wir an der Basis arbeiten müssen, um alles zu machen, um vorwärtszukommen. Wir dürfen nicht erstarren. Ich bin absolut davon überzeugt, dass wir große Dinge für die Umwelt erreichen können, besonders auf subnationaler Ebene, weil genau hier die Action ist. Dort finden alle Innovationen statt und von dort werden die großen Ideen kommen", so der Schauspieler.

Bei der R20-Konferenz stehen ganz nach Schwarzeneggers Geschmack Ergebnisse im Vordergrund. "Es geht um die Umsetzung von so vielen Projekten wie möglich", so Organisatorin Monika Langthaler. Diskutiert werden unter anderem die Themen "Der Energie-Mix der Zukunft", "Unterstützung von Regionen" und "Technologien für eine smarte Zukunft". Zusätzlich werden zahlreiche "Best Practice"-Modelle vorgestellt.

Kritik von NGOs

Die österreichischen NGOs übten im Vorfeld allerdings Kritik an der Energiekonferenz. Die Umweltorganisationen WWF, Greenpeace, Global 2000 und Klimabündnis Österreich begrüßten zwar die Initiative, die weltweit Klimaschutz auf regionaler Ebene unterstützen soll. Gleichzeitig kritisierten sie aber in einer Aussendung, dass die Veranstaltung "als reiner Elitezirkel von Wirtschaft, Politik und Wissenschaft angelegt wird und die Zivilgesellschaft (NGOs) keinen Platz bekommt".

Neben der Konferenz wird der Schauspieler ein umfassendes Rahmenprogramm absolvieren. Noch am Mittwoch, lädt Bundeskanzler Faymann gemeinsam mit Schwarzenegger zu einem Empfang. Am Donnerstag diskutiert der ehemalige Politiker in der Nationalbibliothek mit 1.000 Studenten über seine Ideen zur Klimarettung. Am Donnerstagabend folgt schließlich ein Empfang beim Landeshauptmann von Niederösterreich, Erwin Pröll (ÖVP), wo der Beitritt von dem Bundesland zur R20-Initiative gefeiert wird.

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