Grüner Weihrauch und bittere Wahrheit

Deutschland diskutiert die "Solarkrise", das Umweltmusterland Österreich will sie noch nicht wahrhaben.
Martina Salomon

Martina Salomon

Könnte man bei der Konferenz auch Tacheles reden, statt Öko-Weihrauch zu verteilen?

von Dr. Martina Salomon

über die Energiewende

Arnold Schwarzenegger ist diese Woche da. Er wird in Wien eine Energiekonferenz eröffnen, und man wird dort viele „grüne“ Worte verlieren. Dummerweise hat Deutschland aber gerade ein Riesenproblem mit seiner „ Energiewende“, die Ausläufer davon sind auch in Österreich zu spüren. In Europa redet man in Sonntagsreden ja gern von „green jobs“. Doch weder kaufen Menschen scharenweise teure Hybrid-Autos, noch tanken sie freiwillig Biosprit (der selbst wiederum eine unsägliche Ideologiedebatte ausgelöst hat, nach dem Motto: Teller oder Tank?).

Selbst die hoch subventionierten Solarpaneele sind keine Erfolgsgeschichte: Großkonzerne wie Siemens steigen mittlerweile aus und haben auch mit Windkraft hohe Verluste erlitten. Diese Art von Öko-Strom ist nicht speicherbar und jederzeit abrufbar – das ist das Hauptproblem. Die USA hingegen setzen auf (billiges) Schiefergas und werden damit (und mit Wirtschaftsfreundlichkeit) ihren nächsten Aufschwung erleben.

Österreich wäre wegen seiner Geografie eigentlich fein heraus: Es kann sich mit Atomkraftverzicht schmücken, was nur geht, weil zwei Drittel des Strombedarfs aus Wasserkraft gedeckt werden. Dennoch müssen wir dank des absurden Kioto-Ziels (an das sich wichtige Länder längst nicht mehr halten) für 600 Millionen Euro Umweltzertifikate kaufen. Das Geld fließt in Projekte, die sich ohne Förderung nie rechnen würden. Die EU ist Umweltmusterschüler, was ein umstrittenes Glühbirnenverbot gebracht hat sowie ein Energieeffizienzgesetz, das Energieerzeuger zu Strafzahlen verdonnert, wenn ihre Kunden nicht genug Strom sparen.

Bitte, könnte man bei der kommenden Konferenz auch Tacheles reden, statt Öko-Weihrauch zu verteilen?

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