Schuhhandel dreht an der Preisschraube

Schuhhandel dreht an der Preisschraube
Steigende Löhne und teureres Leder: Bei Schuhen steht ein Preisanstieg bevor.

Schlechte Aussichten für Schuhliebhaber: Fußbekleidung dürfte teurer werden. Denn Leder ist knapp und teuer - und die Löhne und Sozialleistungen in den asiatischen Schuhfabriken steigen.

Bei Europas größtem Schuheinzelhändler Deichmann peilt man nach einer mehrjährigen Preisstagnation im kommenden Jahr Erhöhungen an. "Sicher wird es bei einigen Kollektionen auch maßvolle Preiserhöhungen geben", sagt Unternehmenschef Heinrich Deichmann.

Steigende Löhne und verbesserte Sozialleistungen in den Lieferländern seien für den Anstieg der Einkaufspreise mitverantwortlich, so Deichmann. Für die Beschäftigten bei den Lieferanten sei dies auf jeden Fall eine gute Nachricht. "Was wir nicht wollen ist, dass die Preise auf Kosten der Qualität der Produktionsbedingungen gedrückt werden.“

Das Unternehmen werde jedoch versuchen, Preissteigerungen möglichst über Einsparungen in anderen Bereichen wie der Logistik auszugleichen.

"Die Verbraucher erwarten, dass sich Hersteller ihrer Verantwortung bewusst sind. Leider sind sie deshalb nicht immer bereit, höhere Preise zu akzeptieren."

Schuhhandel dreht an der Preisschraube
Schuhatelier A. Kudweis, 1010 Wien, Wipplingerstraße 15 am 11.04.2013.
Auch der Chef des zweitgrößten deutschen Schuhhändlers HR Group, Matthias Händle, weist auf Veränderungen in den Beschaffungsländern hin. "Die Verbraucher erwarten, dass sich Hersteller ihrer Verantwortung bewusst sind. Leider sind sie deshalb nicht immer bereit, höhere Preise zu akzeptieren", sagt Händle. Für 2014 rechnet das Unternehmen mit Preissteigerungen von etwa 3 bis 5 Prozent. Zu dem Unternehmen gehört etwa der Schuhfilialist Reno.

Sorgen bereiten der Branche derzeit auch steigende Rohstoffpreise. Leder ist knapp und teuer, unter anderem wegen steigender Nachfrage nach Leder etwa aus der Möbel- und Automobilindustrie. Dazu kommt ein geringeres Angebot an Tierhäuten durch einen sinkenden Fleischkonsum.

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