Schütz legt Aufsichtsratsmandat bei Deutsche Bank nieder
Worüber schon länger spekuliert wurde ist jetzt fix: Alexander Schütz wird sein Mandat als Aufsichtsrat bei der Deutschen Bank AG per Ende der diesjährigen Hauptversammlung niederlegen, wie er via Aussendung mitteilen lies.
"Ich habe mich dazu entschieden, den Aufsichtsrat der Deutschen Bank zur nächsten Hauptversammlung zu verlassen. Es hat mir viel Spaß gemacht, die Zeit des Turnarounds der Deutschen Bank aktiv zu begleiten und das Managementteam neu mit auszurichten", heißt es in der Stellungnahme. "Gleichzeitig freue ich mich, die durch mein Ausscheiden gewonnene Zeit anderen Verpflichtungen wie meiner Tätigkeit in dem seit Januar 2021 von mir angeführten Aufsichtsrat der Cyan Security AG widmen zu können."
Mailverkehr sorgte für Kritik
Der oberösterreichische Investor und Fondsmanager hat sich bereits von seinen Aktien an der Deutschen Bank getrennt. Wie der KURIER im Jänner berichtete, wollte er den mit 15.000 Euro dotierten Aufsichtsratsjob offenbar nicht ganz freiwillig räumen.
In Deutschland stand der C-Quadrat-Gründer und Miteigentümer unter heftiger Kritik, nachdem ein Mailverkehr aus dem Jahr 2019 zwischen ihm und Ex-Wirecard-Chef Markus Braun aufgetaucht war, in dem Schütz diesem vom Kauf von Wirecard-Aktien berichtet und ihm rät, die "FT" (gemeint ist die Financial Times) fertigzumachen, die damals schon von Unregelmäßigkeiten bei Wirecard berichtet hatte. Im Juni 2020 meldete der deutsche Zahlungsdiensteanbieter Insolvenz an.
Geldhaus hatte sich distanziert
Die E-Mail wurde bei einer Befragung von Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing im parlamentarischen Untersuchungsausschuss im Deutschen Bundestag Mitte Jänner bekannt. Daraufhin hatte sich das Geldhaus in ungewöhnlich deutlichen Worten von Schütz distanziert. Sowohl Inhalt als auch Haltung der zitierten Aussage in der Mail seien "inakzeptabel". Wenig später war Schütz aus den wichtigen Ämtern im Aufsichtsrat ausgeschieden.
Einem Insider zufolge tagt am Donnerstag das Kontrollgremium der Bank anlässlich der für Freitag geplanten Veröffentlichung des Geschäftsberichts 2020. Nicht auszuschließen sei, dass dann gleich ein Nachfolger für Schütz benannt werde.
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