Schokolade wird noch einmal teurer

Schokolade wird noch einmal teurer
Hersteller haben harte Nüsse zu knacken.

Andere Produktionsbetriebe dürfen sich über den niedrigen Ölpreis freuen, den Schokolade-Herstellern bringt das wenig. Im Gegenteil: Sie müssen sich mit stark gestiegenen Rohstoffkosten herumschlagen. Ein Kilo Haselnüsse gab es 2013 um sechs Euro. In den nächsten Jahren werde sich der Preis bei 12 bis 15 Euro pro Kilo einpendeln, rechnet Wolfgang Stöhr, Geschäftsführer von Ritter Sport Österreich.

Das bleibt nicht ohne Folgen für den Verbraucher. Im Vorjahr seien die Verkaufspreise um 10 bis 12 Prozent gestiegen, für heuer plant Stöhr mit einer Preiserhöhung um sechs Prozent. Um günstige Alternativen bieten zu können, hat das deutsche Familienunternehmen eine teurere Produktreihe ("Nuss Klasse") eingeführt.

Harter Wettbewerb

Der Teuerungsschub bildet sich auch in den Zahlen für 2015 ab. So wuchs der Umsatz im heimischen Schokoladen-Markt um 3,6 Prozent auf 182,3 Millionen Euro. Die verkaufte Menge nahm aber um drei Prozent ab. Der Pro-Kopf-Verbrauch an Schokolade beträgt in Österreich rund acht Kilo – davon sind 2,5 Kilo Tafelschokolade.

Marktführer ist in Österreich bei Tafelschokolade mit großem Abstand Milka (von Mondelez) mit 42,7 Prozent Marktanteil, gefolgt vom Schweizer Hersteller Lindt & Sprüngli (9 Prozent). Ritter Sport legte nach Eigenangaben auf 8,4 Prozent zu (+0,7 Prozentpunkte). Die Eigenmarken der Handelsketten liegen stabil bei 17,5 Prozent.

Hoher Konkurrenzdruck, steigende Rohstoffpreise, ein gesättigter Markt und die hohe Konzentration im Einzelhandel obendrein: Dass die Situation in Österreich schwierig ist, betont auch Milka-Hersteller Mondelez. Die Großtafeln für ganz Europa kommen übrigens aus dem Werk in Bludenz: 350.000 Stück werden dort pro Tag hergestellt.

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