Snow Systems kauft insolvente Wintertechnik

Snow Systems will den Markt für technische Kunstschnee-Systeme aufrollen.
Neue Firma Snow Systems will größter Beschneiungsanlagen-Anbieter werden.

Vor rund zehn Monaten ist der niederösterreichische Kunstschnee-Spezialist Wintertechnik Engineering GesmbH mit 35,84 Millionen Schulden und vollem Karacho in die Pleite gebrettelt. Jetzt gibt es für die marode Spezialfirma mit Sitz in Pottendorf, die Beschneiungsanlagen herstellt, eine Nachfolgefirma.

Die neu gegründete Snow Systems GmbH um den Steuer- und Unternehmensberater Alexander Gutmann übernimmt Mitarbeiter, Produkte und das Know-how der insolventen Wintertechnik. „Wintertechnik war ein österreichisches Vorzeigeunternehmen, was Technologie-Know-how, die Mitarbeiter und das Produkt betrifft“, erklärt Gutmann. „Es freut mich, diese drei Ressourcen im neu gegründeten Unternehmen Snow Systems weiter voranzutreiben. Das positive Feedback der Kunden bestätigt uns in unserem Tun.“

Gutmann wird sich vor allem um den kaufmännischen Bereich kümmern. „Zu Beginn wird der Schwerpunkt auf bestehenden Service- und Wartungsverträgen liegen, bevor es wieder darum geht, Projektabschlüsse zu forcieren“, erläutert Gutmann. „Ziel ist, den Status als größter österreichischer Anbieter von Beschneiungsanlagen und Technologieführer auszubauen.“

Für Gutmann hat die Gründung von Snow Systems zudem noch einen positiven persönlichen Aspekt. „Ich möchte noch anmerken, dass es mich als Pottendorfer besonders freut, dass der Unternehmensstandort der ehemaligen Wintertechnik erhalten bleibt und damit vielen Menschen in der Region einen Arbeitsplatz bietet", sagt der Unternehmensberater.

Die Historie

Mitte Oktober 2014 wurde über die Wintertechnik Engineering GesmbH laut AKV, Creditrefrom und KSV1870 ein Sanierungsverfahren eröffnet. Damals hatte die Firma 15 Mitarbeiter. Ursprünglich wurde den 85 Gläubigern eine Quote in Höhe von 30 Prozent angeboten, die in sechs Raten zu je 1,792 Millionen Euro abgestottert werden sollte. Unter dem Strich hätte das ein gesamtes Quoten-Erfordernis in Höhe von 10,752 Millionen Euro ergeben. Hochgerechnet ergab sich dadurch ein Gesamt-Schuldenstand von rund 35,84 Millionen Euro.

400.000 Euro netto

Der Sanierungsplan platzte aber Ende März 2015, weil die Barquote von 5,25 Prozent nicht erlegt werden konnte. Aus dem Sanierungsverfahren wurde ein Konkurs. Am 7. April hat Masseverwalter Gerhard Schilcher die Schließung des Unternehmens angeordnet. In der Folge wurden die Assets des Unternehmens, darunter die Schneekanonen, das Ersatzteillager, die Immaterialgüterrechte (Marken) und der Geschäftsanteil an der Schweizer Wintertechnik Engineering GmbH, zum Verkauf angeboten. Am 16. Juli hat Schilcher in der Ediktsdatei des Justizministeriums veröffentlicht, dass ihm ein verbindliches Bestgebot in Höhe von netto 400.000 Euro vorliegt.

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