Schlechtes Wetter: Gemüse-Ernte war 2018 deutlich schwächer

Ausnahme: Bei Fisolen gab es ein Plus.
Insgesamt minus sechs Prozent zum Vorjahr. Zuwächse gab es nur bei Tomaten, Knoblauch, Spinat, Spargel und Fisolen.

Die heurige Ernte von Feld- und Gartenbaugemüse hat eine Gesamtmenge von 562.700 Tonnen gebracht. Das ist ein Rückgang von 6 Prozent gegenüber dem Vorjahr bzw. ein Minus von 8 Prozent gegenüber dem Fünfjahresmittel, berichtete die Statistik Austria am Dienstag. Die Witterung verlief weder im Frühjahr noch über den Sommer ideal. So kam es im Jahresverlauf zu Hitze- und Trockenschäden.

Die Zwiebel-Produktion, die knapp ein Viertel der gesamten Gemüseproduktion ausmachte, lag mit 132.200 Tonnen aufgrund von Trockenschäden, aber auch wegen eines Flächenrückgangs deutlich unter dem Vorjahresniveau (minus 9 Prozent) und noch deutlicher unter dem Fünfjahresdurchschnitt (minus 20 Prozent). Die Menge der Karotten blieb mit 93.800 Tonnen ebenfalls unter dem Wert von 2017 (minus 4 Prozent).

Die Fruchtgemüse-Ernte betrug 161.100 Tonnen. Sie lag damit bei steigendem Flächentrend leicht über dem Vorjahresergebnis (plus 2 Prozent zu 2017). Hier wirkte sich der lange und heiße Sommer - so die Wasserversorgung ausreichend war - positiv auf die Kulturen aus.

Im Verhältnis zum Fünfjahresdurchschnitt wurde ein Plus von 6 Prozent verzeichnet. Tomaten erzielten eine deutliche Erntesteigerung gegenüber dem Vorjahr und brachten eine Produktionsmenge von 58.200 t ein (+7 Prozent zu 2017). Mehr als 80 Prozent der Menge waren Rispenparadeiser.

Die Produktion von Gurken ging gegenüber dem Vorjahr um 7 Prozent auf 44.900 t zurück. Das war laut der Statistik Austria einerseits auf eine Flächenreduktion bei den oberösterreichischen Einlegegurken zurückzuführen. Andererseits wirkten sich bei Salatgurken aus geschütztem Anbau die schlechten Wachstumsbedingungen des Frühjahrs und die Sommerhitze ertragsmindernd aus.

Auch bei Paprika gab es entsprechende Ertragsverluste, die die Produktion auf unterdurchschnittliche 15.400 Tonnen begrenzten (minus 4 Prozent zum Fünfjahresmittel; plus 1 Prozent zum Vorjahr). Bereits über 97 Prozent stammte aus Anbau unter Glas und Folie, wovon wiederum drei Viertel von der bunten Varietät in Anspruch genommen wurden.

Kohl-, Blatt- und Stängelgemüse erreichte trotz steigender Anbaufläche einen historischen Tiefstand. Die Produktion blieb mit 121.300 Tonnen (minus 16 Prozent zum Fünfjahresmittel) stark unterdurchschnittlich und blieb damit auch deutlich unter dem Vorjahresniveau (minus 10 Prozent).

Besonders bei Salat, der fast ein Drittel dieser Produktgruppe ausmachte, wirkten sich Hitzeschäden im Freilandanbau ertragsmindernd aus. Es wurden nur 39.500 Tonnen geerntet (minus 16 Prozent zu 2017). Immerhin wurde mehr Spinat (plus 13 Prozent auf 12.900 t) und mehr Spargel (plus 1 Prozent auf 3.100 t) geerntet.

Bei Zeller fiel die Produktion wegen krankheitsbedingter Ernteausfälle mit 10.300 Tonnen ebenso stark unterdurchschnittlich aus. Sie lag um fast ein Viertel unter Vorjahresniveau (minus 23 Prozent zu 2017).

Grünerbsen verzeichneten hitzebedingt ähnlich schlechte Erträge wie 2016 und erreichten eine Produktionsmenge von nur 9.800 Tonnen (minus 21 Prozent zu 2017). Fisolen hingegen erreichten aufgrund des verstärkten Anbaus (plus 7 Prozent in der Fläche) mit 6.400 Tonnen ein Plus im Vergleich zum Vorjahr (plus 4 Prozent).

Bei Kren ging die Anbaufläche leicht zurück, wodurch auch die Produktionsmenge entsprechend auf 4.400 Tonnen (minus 5 Prozent zu 2017) zurückfiel. Knoblauch erreichte auf leicht vergrößerter Kulturfläche eine Erntemenge von 1.100 Tonnen (plus 3 Prozent).

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