Schirnhofer rollt eigene Filialen aus

Der steirische Fleisch- und Wurstproduzent Schirnhofer ist dabei, für das Ende der Shop-in-Shop-Kooperation mit Zielpunkt Ende 2015 vorzusorgen und eigene Filialen auszurollen. Nach zwei Standorten in Wien wurde am Mittwoch das erste Feinkost- und Imbisslokal in Graz in der Shopping City Seiersberg eröffnet. Wie Geschäftsführer Christian Laschet erklärte, sollen heuer noch fünf bis zehn in Ostösterreich folgen, in drei bis fünf Jahren sind 50 geplant.
Baukastensystem
Die neuen Filialen sind im Baukastensystem zwischen 60 und 300 Quadratmetern für hochfrequente Standorte konzipiert, so Laschet. Mit dem traditionellen Fleischer hat das nur noch wenig zu tun: Die sogenannte "Schirnhofer Genusswelt" soll zusätzlich zur erweiterten Feinkost vom Frühstück bis zum Mittagsmenü einiges an Systemgastronomie (SB-Restaurant) bieten. Reagiert werden soll damit auf den Trend zum Außer-Haus-Verzehr und auf den sinkenden Fleisch- und Wurstkonsum (bis 2020 wird mit zehn Prozent weniger gerechnet, Anm.).
Zielpunkt wird auch weiterhin beliefert
Die Produktion und Verarbeitung von Fleisch und Wurst - mit 34.000 t liegt man bei einem Marktanteil von sechs bis zehn Prozent - bleibe aber die Kernkompetenz, unterstrich Laschet. Auch nach der Trennung von Zielpunkt werde man "einen wesentlichen Teil" des Sortiments für die Kette liefern, gleichzeitig sei man auch dabei, in den kommenden drei bis fünf Jahren den Export von derzeit zehn auf 30 bis 40 Prozent zu schrauben. Hauptzielmarkt ist Deutschland und Westeuropa, aber auch das mit 1.000 t/Jahr nicht so kleine Engagement in Georgien werde man weiter pflegen.
Mit Investitionskosten von 150.000 bis 350.000 Euro sollen in Wien, Burgenland, Ober- und Niederösterreich sowie der Steiermark weitere Feinkost-Filialen mit Imbiss-Komponente entstehen, für 2013 seien laut Geschäftsführer noch fünf bis zehn Projekte in der Pipeline.
Daten & Fakten
Im mit 31. März abgelaufenen Geschäftsjahr 2012/13 sei man um fünf Prozent gewachsen, der Umsatz lag mit 1900 Mitarbeitern bei knapp 200 Mio. Euro. Zur Holding gehören sowohl die Schirnhofer-Betriebe (Produktion, Filialen und Schlachthof) als auch die Firmen Aibler, Blasko und Weiss. Mehrheitseigentümer des 1926 gegründeten Unternehmens mit Sitz in Kaindorf bei Hartberg ist Karl Schirnhofer (89 Prozent).
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