Sardana-Pleite: Match um Millionen Euro

Sardana-Pleite: Match um Millionen Euro
Masseverwalter suchen Lösung für hohe interne Verrechnungen in der Sardana-Gruppe

Die Pleite der Flughafen-Shop- und Souvenirladen-Gruppe von Rakesh Sardana im Sommer 2012 bleibt ein riesiger Scherbenhaufen. Am Mittwochnachmittag tagt in vier Insolvenzverfahren (Sardana Holding, Sardana Handel, Saveria, Artifacts) der Gläubigerausschuss. Alleine in diesen Pleiten haben 466 Gläubiger rund 59,6 Millionen Euro Forderungen angemeldet. Sardanas Läden in bester Lage in der Wiener Innenstadt und am Flughafen Schwechat sind längst geschlossen. Zum Teil wurden die Geschäfte an die Eigentümer zurückgegeben oder die Mietverträge und das Inventar weiterverkauft. So ging die legendäre „Reiss Bar“ laut Aktenlage für 300.000 brutto an die Firma Mostly Mozart, die zur Hälfte der Schöps AG und Sardanas Frau Geetika gehört. Für 1,5 Millionen Euro erhielt Schöps auch den Zuschlag für die Teilbetriebe am „Kohlmarkt 9“ in Wien.

Die Schöps AG um Jamal Al Wazzan war ursprünglich in drei marode Sardana-Gesellschaften als Hälfte-Eigentümer eingestiegen, um jeweils einen Sanierungsplan zu finanzieren. Diese Pläne wurden aber später zurückgezogen, weil laut Aktenlage „eine Sanierung nicht darstellbar war“. Lediglich die Sardana Handel will nach wie vor eine 20-prozentige Sanierungsquote an ihre Gläubiger ausschütten.

Die Insolvenzverwalter stehen aber vor einem weiteren Problem. Das heißt: „interne Verrechnung zwischen den verschiedenen Sardana-Firmen“. Es geht dabei um hohe Summen, die im unübersichtlichen Verrechnungssystem Sardanas bewegt wurden. So fordert die Sardana Holding von der Artifacts 7,4 Millionen Euro und von der Saveria 3,9 Millionen Euro. Bisher ist es fraglich, ob die Masseverwalter untereinander eine außergerichtliche Lösung finden oder die offenen Forderungen gegenseitig einklagen werden. Die Verhandlungen dazu sollen sich „äußerst schwierig“ gestalten. Diese Millionen-Ansprüche sind derzeit bestritten. Saveria-Insolvenzverwalterin Ulla Reisch: „Wir müssen die wechselseitigen Ansprüche rechtlich lösen.“ Für die Gläubiger der jeweiligen Sardana-Gesellschaft steht dabei viel auf dem Spiel.

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