Tank-Diskonter "AWI" ist pleite

Tank-Diskonter "AWI" ist pleite
Mineralöl-Händler hat rund 22 Millionen Euro Schulden. Zukunft wackelt.

Die Wiener "AWI" Mineralölgroßhandel- und Bauunternehmen GmbH, Betreiberin von 53 Diskonttankstellen, hat laut Tanja Schartel vom Gläubigerschutzverband KSV1870 ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt. Die Schulden werden laut Insolvenzstatus mit rund 22 Millionen Euro, das Vermögen mit etwa 20 Millionen Euro beziffert. 41 Mitarbeiter und 240 Gläubiger sollen von der Insolvenz betroffen sein. Den Gläubigern sollen 20 Prozent Quote geboten werden.

Als Insolvenzursachen werden vom Unternehmen "die stagnierende Absatzentwicklung, die nicht erfolgreiche Positionierung als Bedienungstankstelle und der Preisverfall am Markt" ins Feld geführt.

AWI betreibt an 51 Standorten, vor allem im Burgenland, Niederösterreich und Wien, Tankstellen mit Bedienung, Tankstellen-Shops und Auto-Waschanlagen, wobei drei Standorte lediglich mit Tankautomaten ausgestattet sind. "Die restlichen Standorte werden als Tankstellen bzw. als Waschcenter an Dritte vermietet", heißt es dazu weiter.

Das Unternehmen AWI Mineralölgroßhandel wurde laut Unternehmensangaben im Jahr 1968 von Alois Windbrechtinger gegründet. Waren die Tankstellen vorerst an Mobil vermietet, so begann man ab 1990 den Aufbau eigener Stationen der Marke AWI-Diskont "als serviceorientierte Diskonttankstellenmarke". Zehn Jahre später wurden neun Avia Tankstellen in Niederösterreich, Burgenland und in der Steiermark übernommen. Heute gehört die Unternehmensgruppe AWI laut Firmenbuch den Brüdern Christian, Georg und Thomas Rosenthal.

Die Schulden

Die Verbindlichkeiten beziffert das Unternehmen (Stand Dezember 2013) mit exakt 21,6 Millionen Euro, davon entfallen 14,2 Millionen Euro auf Banken und auf 6,3 Millionen Euro Lieferanten.

Das Vermögen

Die Aktiva werden mit 20 Millionen Euro beziffert, davon entfallen 11,39 Millionen Euro auf Liegenschaften, Gebäude, Maschinen und Geschäftsausstattung. Die offenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen betragen rund drei Millionen Euro und die Forderungen gegen verbundene Unternehmen 3,6 Millionen Euro. Es ist davon auszugehen, dass die Liegenschaften mit Pfandrechten der Banken belastetet sind.

Zukunft wackelt

Im Rahmen des Sanierungsverfahrens ist der Fortbetrieb des Unternehmens geplant. Laut Insolvenzantrag kann das Unternehmen aber nur dann fortgeführt werden, wenn die Treibstoff-Lieferanten auf offene Rechnung liefern. Sei das nicht der Fall, müsse der Betrieb geschlossen werden.

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