Sammelklage gegen Blackberry

Zusatzfunktionen sollen beim BlackBerry Messenger (BBM) bald kostenpflichtig sein
Aktionäre fühlen sich von hoffnungsfrohen Angaben des Unternehmens getäuscht.

Aktionäre des kanadischen Handyherstellers Blackberry fühlen sich vom Unternehmen hinters Licht geführt und fordern Entschädigung für Kursverluste. Die optimistischen Angaben zum Verkauf der neuen Smartphones mit dem Betriebssystem Blackberry 10 hätten falsche Hoffnungen geweckt und Anleger "hunderte Millionen Dollar gekostet", heißt es in der in Montreal eingereichten Sammelklage.

Getäuscht fühlten sich Anleger, die vom 27. September 2012 bis 20. September 2013 Aktien von Blackberry kauften, wie aus der Klage hervorgeht. Die zuständige Anwaltskanzlei Tony Merchant erklärte, das Blackberry-Management habe in seinen Mitteilungen an die Börse "wissentlich oder fahrlässig" erklärt, die Geräte mit dem neuen Betriebssystem kämen weltweit gut bei den Kunden an und die finanzielle Lage des Unternehmens sei solide.

Kurssturz

Im September dann habe Blackberry einen Verlust von fast einer Mrd. Dollar (741 Millionen Euro) im dritten Quartal bekanntgemacht und die Streichung von 4.500 Stellen angekündigt - fast 40 Prozent aller Beschäftigten. Der Kurs der Aktie sei von 17,80 Dollar im Jänner auf 8,26 Dollar am 25. September gefallen.

"Fast ein Jahr lang hat das Management Erklärungen abgegeben, die eher auf Prophezeiungen als auf Fakten beruhten", heißt es in der Sammelklage. Tausende Kanadier, die in diesem Zeitraum in Blackberry investierten, hätten Millionen verloren.

Blackberry hatte sein neues Betriebssystem im Jänner präsentiert. Die Geräte, die damit laufen, verkaufen sich aber schlecht. Mittlerweile schließt der deutsche Unternehmenschef Thorsten Heins sogar einen Verkauf der Firma nicht mehr aus.

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