Sammelkarten-Händler: "Pokemon-Karten sind auch eine Wertanlage"
Das Sammelkarten-Fachgeschäft SpielRaum ist eine der bekanntesten Adressen für Fans des Pokémon-Kartenspiels in Wien. Der KURIER hat mit dem Geschäftsführer Emanuel Burtscher gesprochen.
KURIER: Herr Burtscher, wirkt sich die enorme Preissteigerung von Pokémon-Karten gut oder schlecht auf Ihr Geschäft aus?
Es hat seine Vor- und Nachteile. Einerseits profitieren wir stark davon, dass gerade die alten Sets momentan so stark an Wert gewinnen. Das sind nämlich vor allem Karten, die normalerweise nicht so gefragt sind, weil sie in Turnieren kaum noch gespielt werden. Das große Problem ist aber, dass inzwischen auch die Nachfrage nach neuen Sets so stark steigt, dass die Großhändler nicht nachkommen. Wenn ich dadurch als Fachgeschäft, das sich nur auf Sammelkarten spezialisiert hat, keine aktuelle Ware anbieten kann, ist das natürlich ein Problem.
Wie dramatisch kann man sich diese Lieferprobleme vorstellen?
Wir bekommen teilweise jetzt noch Lieferungen, die wir im Jänner bestellt haben. Normalerweise dauert es maximal ein Monat, bis die Karten bei uns ankommen. In der Vergangenheit hat es zwar immer wieder einzelne Produkte gegeben, bei denen es eng wurde. Aber was sich hier heuer bei Pokémon abspielt, ist das Härteste, was ich in der Branche bisher erlebt habe.
Sie verkaufen ja auch Einzelkarten, kaufen dafür auch private Sammlungen an – teilweise um mehrere Tausend Euro. Rentiert sich das denn in Österreich?
Oh, ja. Diese Karten sind für uns im Grunde auch eine Wertanlage. Wir folieren sie und bewahren sie gut sortiert auf, damit sie in bestmöglichem Zustand bleiben. Und wenn man den Marktpreis auch nur minimal unterbietet, findet sich jederzeit sofort ein Abnehmer dafür. Gerade jetzt.
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