Saftige Pleite einer Photovoltaik-Firma
"Die Sonne strahlt stündlich mehr Energie auf die Erde, als die gesamte Weltbevölkerung in einem Jahr verbraucht. Der mit Photovoltaik-Anlagen auf Dächern, an Fassaden oder auf Stützen im Garten erzeugte Strom kann sowohl selbst verbraucht als auch ins allgemeine Stromnetz eingespeist werden. Letzterer Weg ist aus wirtschaftlicher Sicht derzeit besonders sinnvoll. Um einen hohen Ertrag zu erhalten, ist eine gute Planung und qualitativ hochwertiges Material notwendig", heißt es auf der Firmen-Homepage. "Nutzen auch Sie die Kraft der Sonne und steigen Sie um auf Photovoltaik. Dadurch schonen Sie nicht nur die Umwelt, sondern auch Ihren Geldbeutel. MAYBERG plant und installiert Ihre Photovoltaik-Anlage. Dabei stimmen wir diese genau auf Ihre Bedürfnisse ab und achten auf das beste Preis-Leistungs-Verhältnis."
Die Rede ist von der Mayberg GmbH mit Sitz in Gmunden. Über ihr Vermögen wurde laut KSV1870 ein Konkursverfahren am Landesgericht Wels eröffnet. 15 Mitarbeiter sind von der Pleite betroffen.
Der Hintergrund
"Die 2021 gegründete Schuldnerin wollte groß am Markt einsteigen und hat dafür Investitionen von rund 430.000,- Euro getätigt. Diese wurden für den Büro-Zubau an eine gemietete Halle (rund 300.000,-) Euro und die dortige Neuinstallation einer PV-Anlage (rund 130.000,- Euro) verwendet. Weil damit erhebliche Investitionen in fremde Gebäude getätigt und mit dem Vermieter keine Vereinbarungen zu etwaigen Ablösezahlungen getroffen wurden, ist auch fraglich, ob diese Werte im Insolvenzverfahren entsprechend angesetzt werden können. Deshalb ergibt sich im Status auch ein Überhang der Aktiva über die Passiva", heißt es dazu vom KSV1870
"Als Hauptursache der Zahlungsunfähigkeit wird zudem angeführt, dass der Markt für PV-Anlagen laut Schuldnerin massiv einbrach und versuchte zusätzliche Geschäftsfelder (Lieferung und Montage von Luftwärmepumpen sowie Montage und Austausch von Beleuchtungskörpern in Industrieanlagen) nicht die gewünschten Erträge brachten", heißt es weiter. "Da die schuldnerische Steuerberatung auch keine positive Fortbestehensprognose erstellen konnte, wurde auch kein Sanierungsplan beantragt und spricht man sich im Konkursantrag für eine Schließung und Gesamtverwertung aus. Die Schuldnerin will die noch offenen Montagetätigkeiten bei Kunden vor der Schließung aber noch fertigstellen."
Schulden und Vermögen
Das Unternehmen hat 812.000 Euro Verbindlichkeiten und 967.000 Euro Vermögen. Das heißt, das Unternehmen ist nicht überschuldet, aber anscheined zahlungsunfähig.
„Der Masseverwalter Thomas Laherstorfer wird zu prüfen haben, ob das schuldnerische Unternehmen ohne weitere Verluste für die Gläubigerschaft fortgeführt werden kann und im Fall eines negativen Ergebnisses das Unternehmen schließen und bestmöglich verwerten“, sagt Alexander Meinschad vom KSV1870.
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