Ryanair-Chef O'Leary teilt gegen AUA aus und baut Präsenz aus
Ryanair-Chef Michael O'Leary ist wieder einmal nach Wien gekommen, um der AUA den Kampf anzusagen. Dass der österreichische Steuerzahler der "Lufthansa-Tochter" Geld gegeben hat, sei "reine Geldverschwendung", findet O'Leary gewohnt wortgewaltig. "Dafür bekommt er hohe Ticketpreise, weniger Flüge und weniger Jobs", sagt der Airline-Chef, der von der Rede-Geschwindigkeit problemlos mit dem legendären Modeschöpfer Karl Lagerfeld mithalten hätte können.
Die irische Billigfluglinie baut ihr Angebot ab Wien ab dem Winterflugplan weiter aus. Neu ins Programm kommen Kopenhagen, Helsinki und Tuzla (Bosnien&Herzigowina). Kampfpreis-Ansagen mit 19,99 inklusive. Und natürlich kann sich O'Leary auch hier einen Seitenhieb nicht verkneifen und verteilt ein Online-Ticketangebot der AUA nach Kopenhagen um mehr als 800 Euro. Das sei typisch für Strecken, auf denen es keine Konkurrenz gibt, so O'Leary, der sein Angebot neben Wien und Klagenfurt auch auf anderen heimischen Flughäfen ausbauen will.
Graz auf der Liste
Der Grazer Flughafen ist einer der neuen Flughäfen, mit denen Europas größte Billigfluggesellschaft aktuell redet. Das sagte Ryanair-CEO Michael O ́Leary bei einer Pressekonferenz am Mittwoch in Wien. Die Initiative sei vom Flughafen ausgegangen. Der Österreich-Chef von Ryanair, Andreas Gruber, bestätigte im gemeinsamen Pressegespräch, dass man "in Kontakt" mit dem Airport Graz sei. Insgesamt kündigte Ryanair weiteres Wachstum, auch in Österreich, an.
Für das aktuelle Geschäftsjahr erwartet O ́Leary sechs Millionen Passagiere am Wiener Flughafen. In den nächsten zwei bis vier Jahren sollen es bis zu zehn Millionen pro Jahr werden, je nachdem "wie schnell Wien wachsen will", so O ́Leary. Was genau er vom Flughafen fordert, lässt der Ryanair-Chef jedoch offen. Mit dem aktuellen zweiten Platz in der österreichischen Flugbranche gibt sich der Firmenchef nicht zufrieden - in den nächsten drei Jahren möchte er die Austrian Airlines überholen und die größte Airline in Österreich werden. Dass der kommende Winter nicht einfach wird, gesteht aber auch O'Leary ein: "Wir werden Geld verlieren, aber Marktanteile gewinnen."
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