Wodka um ein Drittel teurer

A customer takes a bottle of vodka from a shelf at a Russian supermarket in Benidorm, November 26, 2012. Spain is considering offering rich investors from countries such as Russia and China the right to settle in return for them buying up property worth 160,000 euros ($200,000) or more in the stagnant housing sector, the country's commerce secretary Jaime Garcia-Legaz said November 19. REUTERS/Heino Kalis (SPAIN - Tags: POLITICS BUSINESS REAL ESTATE)
Das russische Nationalgetränk wird massiv teurer. Putin will so den Alkoholismus im Land bekämpfen.

Wodka macht aus allen Menschen Russen!" Der Trinkspruch des Sängers Iwan Rebroff zeigt wie allgegenwärtig Hochprozentiges im öffentlichen Leben der Russen ist. Rund 16 Liter reinen Alkohol kippen die Russen jedes Jahr im Schnitt weg. Ex-Präsidenten Boris Jelzin wurde ein sehr enges Verhältnis zum klaren Nationalgetränk nachgesagt. Und der russische Finanzminister Alexej Kudrin rief seine Landsleute im Oktober 2010 zur Aufbesserung der Staatsfinanzen auf: "Wer Wodka trinkt und raucht, hilft dem Staat."

Doch einer im Land hat dem Wässerchen dem Kampf angesagt: Wladimir Putin. Mit Beginn des Jahres 2010 ließ er den Mindestpreis von 89 Rubel für eine 0,5 Liter Flasche einführen um Schwarzpanschern das Leben schwer zu machen – rund 750 Millionen Liter des Hochprozentigen werden jährlich illegal hergestellt. Putins Ziel: Bis 2020 soll der Alkoholkonsum der Russen mehr als halbiert werden. Schließlich sterben laut Experten jedes Jahr eine halbe Million Menschen am übermäßigen Genuss von Wodka und anderen Alkoholika. Gerade im Winter erfrieren viele im Alkoholrausch auf der Straße.

Nun der nächste Streich: Die Mindestpreise für Wodka werden mit kommendem Jahr erneut erhöht – um rund ein Drittel. Die billigste Halbliter-Flasche soll dann 170 Rubel (4,20 Euro) statt bisher 125 Rubel kosten, wie aus am Mittwoch veröffentlichten neuen Bestimmungen hervorgeht. Auch die Verkaufspreise für andere Spirituosen wie Weinbrand sollen steigen.


Über den Wolken

Ebenso kein Wodka-Gelage mehr über den Wolken: Mitte November 2012 wurde eine Gesetzesnovelle des Transportministeriums auf Initiative der Fluglinien vorgelegt, wonach Fluggäste keinen Alkohol mehr an Bord bringen dürfen, den sie zuvor im Duty-Free-Bereich gekauft haben. Die Passagiere müssen Alkoholika abgeben und bekommen sie erst nach der Landung zurück.

Allerdings können die Fluglinien weiter Alkohol ausschenken. Zwar verbieten schon jetzt viele Gesellschaft den Konsum von Duty-Free-Produkten. Dennoch trinken vor allem auf Langstreckenflügen viele Passagiere bis zur Besinnungslosigkeit. Laut Umfragen konsumiert etwa ein Fünftel der russischen Fluggäste an Bord harten Alkohol.

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