Russland sagt McDonald's den Kampf an
Der eskalierende Ukraine-Konflikt hat nun auch auf kulinarischer Front Auswirkungen: Die russische Verbraucherschutzbehörde hat Klage gegen McDonald's eingereicht und will offenbar ein Verkaufsverbot von Burgern erreichen, berichtet Spiegel-Online. Zuvor hatte die Behörde aus "Qualitätsgründen“ den Import von Milch und Käse aus der Ukraine gestoppt.
Die Behörde will auf diesem Wege ein Verkaufsverbot für mehrere McDonald's-Produkte erreichen. Betroffen sind laut russischen Medien Cheeseburger, Fishburger, Chickenburger und Milchshakes. McDonald's habe Normen für Nährstoffe wie Fett, Eiweiße und Kohlehydrate verletzt, teilte die Behörde mit.
Es ist nicht das erste Problem für McDonald's in Russland in diesem Jahr: Im April kam es zu Demonstrationen vor McDonald's-Filialen im Moskauer Umland. Wladimir Schirinowski, Nationalist und Chef der "Liberaldemokraten", forderte damals die Schließung aller Filialen des US-Konzerns in Russland. McDonald's betreibt mehr als 300 Restaurants in dem Land.
Rusburger für die Krim
Den Unmut der Rechten hatte sich das Unternehmen nach der Krim-Annexion zugezogen. Nach dem völkerrechtswidrigen Anschluss machte das Unternehmen seine drei Filialen auf der Halbinsel dicht, aus "produktionstechnischen Gründen". Wenig später verkündeten die Patrioten, es habe sich bereits Ersatz für die Amerikaner gefunden: Ein einheimisches Unternehmen namens "Rusburger" werde in Zukunft auf der Krim aktiv.
Bewährtes Mittel
Außenpolitische Konflikte haben in Russland ohnehin traditionell Folgen für die Lebensmittelbranche. Während der Maidan-Revolution in der Ukraine legten Russlands Behörden eine russische Schokoladenfabrik still, die Petro Poroschenko gehört, dem heutigen Präsidenten der Ukraine. Im Konflikt mit Minsk rief Moskau bereits 2009 schon einmal einen "Milchkrieg" aus und stoppte den Import von Käse und Co. aus Weißrussland. Als 2006 in Georgien der US-freundliche Michail Saakaschwili an die Macht kam, machte Russland die Grenzen für georgische Weine dicht. Auch Österreich war davon schon betroffen, zuletzt bei Wurstwaren.
Die Attacken auf McDonald's sind auch ein Zeichen für die Abkehr vom Westen, die Russland gerade vollzieht. Vor zwei Jahren noch bat ein Vizepremier das Unternehmen, es möge doch mehr Filialen aufmachen in Russland, vor allem im fernen Wladiwostok. Damals war noch Dmitrij Medwedew Premierminister. Ein Liberaler, der die USA bewundert.
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