Hoher Ölpreis spült zusätzliche Milliarden in russische Kassen
Das russische Finanzministerium rechnet im Juni mit zusätzlichen Einnahmen aus dem Öl- und Gasgeschäft in Höhe von 393 Milliarden Rubel, also 6,35 Milliarden Dollar bzw. 5,91 Milliarden Euro.
Dank unerwartet hoher Ölpreise dürfte der russische Staatshaushalt im Mai und Juni insgesamt zusätzliche Einnahmen von 656,6 Milliarden Rubel verzeichnen, hieß es in einer am Freitag verbreiteten Erklärung.
Ölförderung gestiegen
Nach einem deutlichen Einbruch im April sind die Ölförderung in Russland und der Export im Mai einem Medienbericht zufolge wieder angestiegen. "Unter Einberechnung von Gaskondensat hat Russland im Mai 2022 die Ölförderung im Vergleich zum April um fünf Prozent auf 43,1 Millionen Tonnen gesteigert", berichtet die Moskauer Wirtschaftszeitung "Wedomosti". Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das Ergebnis dennoch einen Rückgang von 2,5 Prozent.
Mehr Exporte
Der Export sei ebenfalls gestiegen, schreibt das Blatt, ohne genaue Zahlenangaben zu machen. Den bisher größten Rückgang bei Produktion und Absatz erlebte die russische Ölindustrie im April, nachdem die USA und Großbritannien wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine ein Embargo verhängt hatten. In dieser Woche einigte sich auch die EU auf ein Teilembargo für russisches Öl. Bisher entfiel die Hälfte der russischen Ölexporte auf Europa.
Um die Verluste zumindest teilweise aufzufangen, ist Russland laut dem Zeitungsbericht gerade dabei, seine Exportrouten umzustellen. Der Export nach Indien könnte demnach auf das Rekordniveau von 900.000 Barrel pro Tag ansteigen, heißt es.
Keine öffentlichen Angaben
Auch China könnte angesichts der starken Rabatte, zu den Moskaus Ölkonzerne gezwungen sind, in den nächsten Monaten zusätzlich 400.000 Barrel russisches Öl pro Tag aufkaufen, prognostiziert das Blatt.
Russland macht derzeit keine offiziellen Angaben zu Ölfördermengen. Die Angaben dazu sowie viele andere Statistiken wurden kurz nach Beginn des Krieges vor der Öffentlichkeit verschlossen.
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