Rumänische IT-Gruppe hat nur Frauen im Vorstand

Rumänische IT-Gruppe hat nur Frauen im Vorstand
Internationale Topmanagerin Simona Pavelescu setzt auf Gemeinsamkeiten mit Österreich

Die IT-Branche  ist nach wie vor stark männerdominiert. In Österreich ebenso wie in Ost- und Südosteuropa. Die Top-Managerin Simona Pavelescu, CEO  der htss-Gruppe (High-Tech Systems & Software) ist in dieser Szene eine Ausnahme-Erscheinung. 

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Sie gehört nicht nur zu den wenigen Vorzeigefrauen an der Spitze eines IT-Unternehmens. Der gesamte dreiköpfige Vorstand der Gruppe  besteht ausschließlich aus Frauen. Das sei „schon etwas untypisch“, sagt die als Sanierungsmanagerin im April 2023 an Bord geholte Pavelescu im Gespräch mit dem KURIER, „aber Diversity bringt viele Vorteile mit sich“. Frauen seien durchaus empathischer als Männer, „und merken viel besser, wie sich die Mitarbeiter fühlen“.  Was wesentlich für den Erfolg eines Unternehmens sei. 

Dass das gesamte Board nun weiblich ist, sei ursprünglich nicht gezielt beabsichtigt gewesen, sondern mehr oder weniger zufällig passiert, „aber ich bin sehr glücklich darüber“. Insgesamt liegt der Frauen-Anteil  bei htts um die 35 Prozent.

1000 Kunden in 11 Ländern

Die mehr als 400 Mitarbeiter große Gruppe mit Sitz in Bukarest zählt 1000 Kunden in elf Ländern und ist auf Softwarelösungen für Unternehmen fokussiert. Der Schwerpunkt liegt auf Entwicklungen für Patienten, Ärzte und Apotheker.   Darüber hinaus wird eine E-Learning-Plattform (mindclass) angeboten.

Pavelescu, die schon eine beachtliche internationale Karriere hinter sich hat, will über die Grenzen von Rumänien hinaus expandieren.   Das Unternehmen kooperiert mit den rumänischen Versicherungen  des VIG-Konzerns (Vienna Insurance Group). 

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Ob sie auch eine Niederlassung in Österreich plant, wollte Pavelescu nicht verraten. Dass htss   den alljährlichen „Rumanian Day“ sponsert, ist kein Zufall. Unter dem Motto  „Erfolgsgeschichten Hightech, kurz und einfach“ wurden in der Botschaft in Wien  kürzlich unternehmerische österreichisch-rumänische Erfolgsgeschichten präsentiert. Knapp ein Jahr nach dem Veto Österreichs gegen den Schengen-Beitritt Rumäniens und der politischen Aufregung „überwiegen wieder kommerzielle Gemeinsamkeiten“, betont Pavelescu.  

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