Rot-Weiß-Rot kommt langsam wieder in Mode

Wo sind die Patrioten geblieben?
Die Agentur für Betriebsansiedlungen hat 2016 einen Rekord geschafft: Erstmals konnte sie mehr als 300 ausländische Firmen anlocken. Diese gaben in Österreich auch viel Geld aus.
Rot-Weiß-Rot kommt langsam wieder in Mode
Auch wenn noch recht viel gemosert wird – der Standort Österreich entwickelt sich positiv. Das ist auch an der Zahl internationaler Unternehmen abzulesen, die sich in Österreich niederlassen. Im Vorjahr waren es 319 Firmen, die sich von der Betriebsansiedlungsagentur ABA nach Österreich begleiten ließen. Das war ein Rekord und brachte auch viel Geld. Die Investitionen dieser Firmen machten 705 Millionen Euro aus, um 42 Prozent mehr als Neulinge im Jahr davor in Österreich ausgaben (siehe Grafik).

Die Zahl der Neuen mit Schwerpunkt Forschung und Entwicklung hat sich auf 35 mehr als verdoppelt. Ein Beispiel ist der chinesische CETC-Konzern (IT und Energietechnik), der in Graz seine Europazentrale aufbaut und hier neue Sicherheitstechnologien erforschen will.

Die Drehscheibenfunktion Richtung Ost- und Südosteuropa nennt Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner als einen der Gründe, was internationale Firmen an Österreich schätzen. Dazu kommen qualifizierte Fachkräfte und Österreichs Stabilität. Mitterlehner ist aber bewusst, dass noch etliches zu tun ist. "Im Kontext mit der nächsten Steuerreform" will er die Firmengewinnsteuer (Köst) von derzeit 25 Prozent senken. Der EU-Durchschnitt mache derzeit 22,8 Prozent aus. Auch für flexiblere Arbeitszeiten will er sich stark machen.

Optimistisch

Für die Ansiedlungen im laufenden Jahr ist ABA-Chef René Siegl "verhalten optimistisch". Er geht davon aus, dass sich die Zahl der Firmen, die nach Österreich gelockt werden können, leicht steigern lässt. Briten werden nicht viele dabei sein. Die Firmen dort würden noch abwarten, wie die Austrittsverhandlungen laufen, bevor sie sich für oder gegen einen Auszug entscheiden.

Um noch mehr Firmen nach Österreich zu lotsen, brauche es einen größeren Kapitalmarkt, ist ABA-Chef Siegl überzeugt.

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