Riesen-Wirbel um Daten von 3000 Novomatic-Mitarbeitern
Seit zwei Jahren wird der Glücksspielkonzern Novomatic von der Politik ohne Rücksicht auf Verluste wie die viel zitierte Sau durchs Dorf getrieben. Doch die jüngste Aktion von SPÖ und Neos sorgt selbst bei sonst eher zurückhaltenden Datenschützern und Juristen für heftige Kritik. Der U-Ausschuss hat von der Gesundheitskasse (ÖGK) Sozialversicherungsdaten von allen 3.000 inländischen Novomatic-Mitarbeitern beantragt. Initiatoren sind die Fraktionsführer von SPÖ und Neos, Jan Krainer und Stephanie Krisper. Wobei die Neos, die sich immer gerne als Wirtschaftspartei etablieren wollen, einen Rückzieher machen dürften.
Eingefordert werden laut Presse Namen, Geburtsdatum und Adresse, vom Lehrling bis zum Manager. Die Namen sollen mit den Spendenlisten für die ÖVP abgeglichen werden.
„Ungeheuerlich. Dass österreichische Nationalratsabgeordnete ihre Unterschrift unter einen solchen Antrag setzen, habe ich nicht für möglich gehalten“, wettert Wolfgang Mazal, Arbeitsrechtler an der Universität Wien. Der Antrag sei „weitaus überzogen“ und ohne sachliche Rechtfertigung, „da fehlt mir arbeits- und datenschutzrechtlich jegliches Verständnis“. Der Professor stößt sich auch am „hoheitsrechtlich herrschaftlichen Tonfall“ des dürftigst argumentierten Begehrens.
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