RHI spürt Probleme in der Stahlindustrie

RHI-Chef Franz Struzl beim Spatenstich für ein neues Werk in der Region Rio de Janeiro in Brasilien
Wachsen will der Feuerfestkonzern in Russland und den USA.

Der heimische Feuerfestkonzern RHI macht 63 Prozent seines Umsatzes im Stahlsegment. „Das wird auch in Zukunft nicht weniger, Stahl bleibt unser Hauptgeschäft“, sagt Vorstandschef Franz Struzl. Und das, obwohl „die Probleme in der Stahlindustrie auch vor uns nicht haltgemacht haben“. Die schwächere Konjunktur führe in Europa zu Überkapazitäten. Während die ersten drei Quartale noch über den Erwartungen gelegen seien, „sieht die Welt im vierten Quartal schon ganz anders aus“. Der Abschwung werde noch bis Mitte des nächsten Jahres anhalten. „Dann wird es aber wieder besser, das zeigt der langfristige Auftragseingang“, sagt Struzl.

Insgesamt würden Umsatz und Ergebnis heuer deutlich über dem Vorjahr liegen. Die Marge des Betriebsergebnisses soll von 8,6 auf rund 9,5 Prozent steigen, bis zum Jahr 2017 sollen es mehr als 12 Prozent sein. Der Umsatz soll – auch mithilfe von Akquisitionen – von heuer 1,8 auf drei Mrd. Euro zulegen. Eine Kapitalerhöhung sei möglich, aber wegen des niedrigen Aktienkurses derzeit kein Thema. Die Ausschüttungsquote an die Aktionäre soll langfristig steigen (derzeit 25 Prozent des Gewinns).

Russland und USA

Wachsen will Struzl vor allem in Russland und den USA. In Europa ortet er hingegen politische Hindernisse. „Es wird alles zu Tode reguliert und besteuert, wir werden in 50 Jahren zu Jägern und Sammlern.“

Unzufrieden ist Struzl auch mit der Entwicklung in Brasilien, wo der Bau eines neuen Werks gestoppt wurde. Grund seien „irre Importzölle von bis zu 35 Prozent sowie Antidumping-Zölle“. Die RHI versuche nun mit lokalen Partnern an Rohstoffe in dem Land zu gelangen.

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