Rene Benkos Signa Sports strebt laut Insidern an die Börse

DEUTSCHLAND: IMMOBILIENINVESTOR RENE BENKO BEI CDU-CHEFIN KRAMP-KARRENBAUER
Eine Fusion mit einer börsennotierten Mantelgesellschaft würde den Weg aufs Handelsparkett abkürzen.

Der Tiroler Investor Rene Benko könnte seine Sport-Onlinehandelsplattform Signa Sports United Insidern zufolge über eine SPAC-Transaktion mit der Yucaipa Acquisition Corp in den USA an die Börse bringen. Die bereits in der Vergangenheit als Börsenkandidatin gehandelte Signa Sports United lote in Gesprächen unter anderem mit Yucaipa entsprechende Möglichkeiten aus und arbeite dabei mit Banken wie Citi zusammen, sagten Insider am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters.

Starkes Wachstum

Signa Sports United, zu der unter anderem Onlinehändler wie Fahrrad.de oder Tennis Point gehören, könnte dabei mit einer Summe zwischen drei und vier Mrd. Dollar (rund 2,5 bis 3,4 Mrd. Euro) bewertet werden.

Die auf Radsport, Tennis, Teamsport sowie Outdoor-Bekleidung spezialisierte Signa-Tochter ist in den vergangenen Jahren auch durch Übernahmen stark gewachsen. Insidern zufolge steht sie vor der Übernahme des mit dem Fahrradhandel groß gewordenen britischen Onlinehändlers Wiggle. Signa und Wiggle wollten sich nicht äußern, von Yucaipa und Citi war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

Der Onlinehandel mit Sportartikeln, unter anderem mit Fahrrädern, wächst in der Coronakrise rasant. Die Verbraucher achteten verstärkt auf ihre Gesundheit und trieben deshalb mehr Sport und kauften mehr online ein, hatte der Sport-United-Chef Stephan Zoll gesagt. Signa Sports United sieht sich als den mit Abstand größten Onlinespezialisten für die Sportbranche und bietet auch Händlern eine Plattform.

Im per September endenden Geschäftsjahr 2020/21 peilt das Unternehmen Insidern zufolge einen Umsatz von rund 1,6 Mrd. Dollar an. Das Unternehmen hatte immer wieder betont, operativ profitabel zu arbeiten und auch durch Zukäufe wachsen zu wollen. Benkos Signa-Gruppe hält knapp 80 Prozent der Anteile, 2019 war die R+V Versicherungsgruppe bei der Sportplattform eingestiegen und hatte einen Anteil von rund 11,6 Prozent erworben.

"Halsbrecherische Wetten"

Zudem sind auch der japanische Handelskonzern Aeon und die asiatische Central Group beteiligt. Zu Benkos Signa gehören zahlreiche Immobilien und auch der deutsche Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof.

Immer mehr Unternehmen gehen über eine "Special Purpose Acquisition Companies" (Akquisitionszweckunternehmen), kurz SPACs, an die Börse. Durch die Fusion mit einem an der Börse gelisteten Firmenmantel, eine leere Börsenhülle, werden sie quasi über eine Abkürzung auf das Parkett gebracht.

Das Finanzprodukt hat laut Finanzmagazin "Börse Online" zwei Seiten: "Eine Gelegenheit für Aktieninvestoren, am rasanten Wachstum von nicht börsennotierten Unternehmen zu verdienen, argumentieren ihre Fürsprecher. Halsbrecherische Wetten ohne jede Bewertungsgrundlage, sagen die Gegner."

Kommentare