"Reinster" Job der Steiermark: AT&S sucht 300 Mitarbeiter für Leoben

"Reinster" Job der Steiermark: AT&S sucht 300 Mitarbeiter für Leoben
Auch Quereinsteiger im neuen Entwicklungszentrum willkommen. Konzern lockt mit verringerter Arbeitszeit und Schichtzulage von 300 Euro

Der global tätige Leiterplattenhersteller AT&S sucht für sein neues Werk in Leoben 300 Fachkräfte. Laut Darstellung des Unternehmens sei das neue "R&D-Center für IC-Substrat- und Packaging-Technologien" ein für die westliche Welt bisher einzigartiges Entwicklungs- und Produktionszentrum für Verbindungstechnologien und Substrate im technologischen High-End-Bereich. Es wird 2024 die Produktion aufnehmen.

„Für unsere künftigen Aufgaben brauchen wir kluge Köpfe und geschickte Hände“, sagt Eduard Lackner, Senior Manager HR für Österreich bei AT&S. Mit dem neuen Kompetenzzentrum in Leoben werden insgesamt 700 neue Arbeitsplätze geschaffen. 270 neue Mitarbeiter:innen wurden bereits an Bord geholt, für weitere 300 Fachkräfte startet jetzt die intensive Suche.

Mit Geschick und Zuverlässigkeit

Ausgeschrieben sind 300 neue Arbeitsplätze als Operator in den Produktions- und Fertigungsbereichen, im Labor (Chemie), in der Instandhaltung sowie Stellen, die sich als erste Karrierechance an HTL-Absolvent:innen richten. Generell gefragt sind technische Grundausbildung (wie Elektrotechnik, Maschinenbau, Mechatronik oder Betriebsinstallation), handwerkliches Geschick und Zuverlässigkeit.

Die künftigen Arbeitsplätze seien nicht nur die reinsten in der Steiermark, weil mit den für die Substratproduktion nötigen Rein- und Reinsträumen der Kategorien ISO 3 und ISO 4 (bzw. Reinraum 1000 und Reinraum 10.000) diese Arbeitsplätze reiner als ein Operationssaal sind. Sondern sie locken auch mit einer reduzierten Arbeitszeit von im Jahresdurchschnitt 32,4 Wochenstunden sowie einer Schichtzulage von 300 Euro.

„Auch wer bislang eher in technik-fremden Bereichen tätig war, kann sich bei AT&S für diese Stellen bewerben“,  sagt Lackner. „Wir haben Einschulungsprogramme und machen auch Quereinsteiger:innen fit für unsere Hightech-Welt.“ Im multinationalen Arbeitsumfeld bei AT&S hat sich Englisch als Konzernsprache etabliert, für die Produktionsbereiche ist es aber keine Voraussetzung. „Mit Jahresbeginn 2024 läuft im neuen Werk die Produktion an, für diese intensive Phase wollen wir bereits möglichst viele neue Kräfte an Bord haben.“

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Schlagzeilen hat AT&S zuletzt gemacht, weil ein dritter Kernaktionär gesucht wird und man unter anderem mit der Staatsholding ÖBAG spricht. Im Zuge einer Kapitalerhöhung könnte die ÖBAG einen Anteil von mindestens 25 Prozent plus einer Aktie erhalten. Die Verhandlungen diesbezüglich würden laufen. Der AT&S-Vorstand will aber auch mit anderen Investoren über einen möglichen Einstieg reden.

"Zur Unterstützung der weiteren Unternehmensentwicklung" plant das Unternehmen eine große Kapitalerhöhung sowie weitere Kapitalmaßnahmen, hieß es in der Aussendung. "Wir wollen uns in Zeiten, wo wir noch nicht in Not sind, vorbereiten", sagte AT&S-Chef Andreas Gerstenmayer. 

Derzeit befinden sich 64 Prozent der AT&S im Streubesitz, die Stiftungen der Industriellen Hannes Androsch und Willibald Dörflinger halten zudem jeweils 18 Prozent.

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