Regierung wirbt um ausländische Investoren

Die Regierung präsentierte am Mittwoch eine weitere Initiative für den Standort Österreich.
Veranstaltung Investinaustria möchte Standort Österreich schmackhaft machen.

Rund 100 Vorstandschefs und Geschäftsführer aus 16 Ländern trafen sich gestern, Mittwoch, mit Vertretern der Bundesregierung bei der Veranstaltung InvestInAustria in Schönbrunn. Ziel des bereits zum zweiten Mal abgehaltenen Events war es, internationale Unternehmen für den Standort Österreich zu begeistern. Seit der ersten InvestInAustria sind laut Bundeskanzler Sebastian Kurz 380 Millionen Euro in Österreich investiert worden.

 

Kurz: Wir setzen auf Entlastung

Die Gründe für Investments in Österreich sind laut Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck vielfältig. Ein im internationalen Vergleich hoher Anteil an gut ausgebildeten Fachkräften sowie ein hoher Invest in Forschung seien demnach zwei der Hauptgründe. Gemessen am Bruttoinlandsprodukt betrage der Anteil an privaten und staatlichen Ausgaben für Forschung und Entwicklung derzeit 3,1 Prozent. Österreich belege damit in der EU den zweiten Platz hinter Schweden, wie Schramböck auf KURIER-Anfrage betonte. Ziel sei es nun, diesen Anteil auf 3,7 Prozent zu erhöhen.

„Echte Steuerreform“

Vizekanzler H.C.  Strache verwies einmal mehr darauf, dass die Steuerreform im Ausmaß von sechs Milliarden Euro eine „echte“ sein werde. Also ohne Steuer- und Gebührenerhöhungen. Die sechs Milliarden  wolle man durch Einsparungen erzielen. Die Frage der Steuer, wie die geplante Senkung der Körperschaftssteuer, sei freilich nur einer von vielen Aspekten eines Standortes, sagte Kanzler Kurz. Deregulierung und Digitalisierung stünden daher ganz oben auf der Liste der Regierung. Den Vorwurf, wonach die Regierung eine Politik für die Wirtschaft betreibe und nicht für die Arbeitnehmer, wies Infrastrukturminister Norbert Hofer zurück. „Wir betreiben nicht Politik für die Wirtschaft, sondern Standortpolitik für Arbeitgeber und Arbeitnehmer.“

Der Erfolg der InvestAustria lässt sich freilich nicht unmittelbar messen. Dies zeige sich erst in den Monaten danach, so Schramböck. Einzelne Investitionsabsichten wurden dennoch schon vorab bekannt. So beabsichtigt der deutsche Frachtspeditionsdienst Port Energy Logistic in Österreich zu expandieren.

Digitalisierung

Weiterhin am Heimmarkt investieren wird auch der Salzburger Kranhersteller Palfinger. Digitalisierung ist dabei eines der zentralen Themen, so Vorstandschef Andreas Klausner zum KURIER. So gab Klausner dieser Tage die Gründung des Joint Ventures StructInspekt (mit dem Wiener Ziviltechniker-Büro VCE und der auf Vermessung spezialisierten Angst-Gruppe)  bekannt.

 

Regierung wirbt um ausländische Investoren

Palfinger-CEO Klausner zeigt KURIER-Wirtschaftschef Unterhuber den Einsatz von Virtual Reality bei der Ausbildung zum Kranfahrer.

 

StructInspekt ist auf die Wartung von Gebäuden und Brücken spezialisiert – und zwar digital. Bisher habe die Wartung von Brücken nach dem Prinzip Abklopfen mit dem Hammer funktioniert, so Klausner. Nun würden Drohnen die Gebäude und Brücken abfliegen und dabei auf ihre Sicherheit hin überprüfen.

Schramböck: 450 Arbeitsplätze wurden geschaffen

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