RBI vor Verkauf von Tochter in Weißrussland
Die Raiffeisen Bank International (RBI) will sich von ihrer belarussischen Tochter Priorbank trennen und befindet sich in dazu "fortgeschrittenen Verhandlungen" mit der emiratischen Soven 1 Holding Limited. Das teilte das Geldhaus am Mittwoch in einer Aussendung mit. Die Veräußerung würde den Ausstieg der RBI aus dem weißrussischen Markt bedeuten. Gleichermaßen ginge damit ein Verlust in Höhe von 225 Mio. Euro auf Konzernebene einher.
Dieser ergebe sich aus der Differenz zwischen Buchwert des Eigenkapitals und dem erwarteten Kaufpreis. Zusätzlich würde durch den Abschluss der Transaktion in der Erfolgsrechnung des RBI-Konzerns ein negativer Effekt von etwa 450 Mio. Euro entstehen, so die RBI. Begründet wird dieser mit der "Umgliederung überwiegend historischer Währungsverluste", die bis zum Closing im sonstigen Ergebnis erfasst werden. Der erwartete Effekt auf die für Banken wichtige harte Kernkapitalquote wäre allerdings "minimal", beruhigte die RBI in der Aussendung. Im Vorjahr erzielte die Priorbank einen Nettogewinn von 112 Millionen Euro.
Gebunden ist der Abschluss der Transaktion den Angaben zufolge unter anderem an den Nachweis der Finanzierung durch den Investor einschließlich der Bereitstellung der gesamten Besicherung des Kaufpreises. Die potenzielle Höhe der Kaufsumme bei Zustandekommen des Deals wurde nicht genannt. Die RBI hält 87,74 Prozent an der Priorbank JSC. Ob die Soven 1 Holding Limited auch ein potenzieller Käufer für die russische Tochter sein könnte, wollte die RBI auf Nachfrage nicht kommentieren.
Nach Veröffentlichung der Pläne legte die RBI-Aktie um knapp ein Prozent zu.
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