"RBI verkraftet auch drei Mal so viel Risiko"

RZB-Chef Walter Rothensteiner bekämpft die Bankensteuer.
Die Raiffeisen Bank International schreibt in Russland trotz der Krise heuer Gewinne.

Eine drastische Abwertung des Rubel und Gefechte in der Ost-Ukraine setzen der Raiffeisen Bank International (RBI) heuer stark zu. Die Währungsverluste in den beiden Ländern verzehren laut RBI-Risikovorstand Johann Strobl rund einen Prozentpunkt des Eigenkapitals.

40 Prozent des Kreditvolumens der RBI-Tochter in Russland seien in Dollar. An Privatkunden seien aber großteils Rubel-Kredite vergeben worden, nur 200 Millionen Dollar in Fremdwährung. Grundsätzlich müsse die Bank im nächsten Jahr mit höheren Kreditrisikokosten rechnen. "Wir schreiben in Russland aber auch bei einer Verdreifachung des Risikos noch Gewinn", betonte Strobl.

Die Frage sei, wie Russland auf die Wirtschaftskrise reagiere. Lasse das Land Inflation und Lohnsteigerungen zu, könnten die Kreditnehmer ihre Schulden wahrscheinlich problemlos weiter bedienen. Würden höhere Löhne unterbunden, sei mit einem stärkeren Anstieg des Risikos zu rechnen.

Vor diesem Hintergrund beschleunigt die Raiffeisen-Gruppe den Sparkurs. Das Ziel, bis 2017 die Kosten um 25 Millionen pro Jahr zu senken, werde schon 2015/16 erreicht. Die Mitarbeiterzahl wird von 3200 auf 3000 fallen.

Gegen Bankensteuer

Walter Rothensteiner, Chef der Raiffeisen Zentralbank, der größten Aktionärin der RBI, will 2015 den Kampf gegen die Bankensteuer verstärken. 180 Millionen Euro müsse die Raiffeisen-Gruppe heuer dafür ausgeben. 2016 komme noch die Dotierung des Banken-Abwicklungs- und Einlagensicherungsfonds dazu. "Die Steuer muss auf die vorgeschriebenen Beiträge in diese Fonds angerechnet werden", fordert er. Zähle man die Bankensteuer, die alle Kreditinstitute in Österreich zu zahlen haben, und die Beiträge in die Fonds zusammen, komme man auf eine Milliarde Euro. "Das ist in etwa der Gewinn der gesamten Banken-Branche", veranschaulicht Rothensteiner das Problem.

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