Rationierter Sprit wegen Unfalls in Raffinerie – aber kein Engpass
Erste Tankstellen in Österreich haben begonnen, den Sprit zu rationieren. Bereits machen Gerüchte die Runde, dass es noch im Juli zu Engpässen kommen könnte.
Neben eingeschränkten Lieferungen aus Russland verschärft ein Unfall in der OMV-Raffiniere Schwechat im Juni die Versorgungssituation. Die Reparatur soll noch bis in den Herbst dauern, derzeit läuft die Raffinerie nur mit 20 Prozent ihrer normalen Leistung.
Laut einem Bericht der Presse klafft in der Produktion deswegen eine Lücke von 23,85 Millionen Liter Diesel, Benzin und Kerosin - und zwar täglich. Betreiber, die keine oder nicht genug langfristige Lieferverträge haben, hätten deswegen oft nicht ausreichend Möglichkeit, sich am Spotmarkt zu versorgen, heißt es bei der OMV auf Anfrage des KURIER. Der Konzern arbeite "intensiv daran, den gesamten Bedarf zu decken", Vorhersagen über die Entwicklung des Marktes könne man nicht treffen.
Der Reiseverkehr führt im Sommer zu einem erhöhten Verbrauch. "Auf den Ölmärkten könnte es im kommenden Sommer eng werden", warnt Fatih Birol, Chef der Internationalen Energieagentur bereits Ende Mai. Im Energieministerium sieht man die Situation weniger angespannt, die Versorgung sei sichergestellt. Die staatliche Ölreserve decke den Bedarf von 90 Tagen. Direkt nach dem Raffinerie-Unfall wurde das Volumen für sechs Tage freigegeben. Demnach wäre also noch der Verbrauch von 84 Tagen eingespeichert.
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