Ratingagentur stuft Griechenland nach oben

Ratingagentur stuft Griechenland nach oben
Stabiler Ausblick trotz hohen Risikos - das ist die Begründung der Agentur Fitch, die Athen jetzt wieder auf "B-" eingeordnet hat.

Positive Nachrichten für das von Krisen erschütterte Griechenland: Nach der historischen Milliarden-Umschuldung hat die Ratingagentur Fitch die Kreditwürdigkeit Athens heraufgestuft. Fitch versah die neuen Staatsanleihen des Landes am Dienstag mit der Note "B-" und einem stabilen Ausblick. Wegen des Schuldenschnitts hatte die Bewertung der alten Anleihen auf "beschränkten Zahlungsausfall" gelautet. Fitch hatte ein entsprechendes Vorgehen schon vor mehreren Wochen angekündigt, sollte die Umschuldung Griechenlands gelingen.

Stabiler Ausblick

Der Ausblick für die Bonität Athens ist zudem stabil. Das bedeutet, dass Fitch mittelfristig nicht die Gefahr einer abermaligen Herabstufung sieht. Die bessere Bewertung gilt allerdings nur für die neuen Staatsanleihen, die private Gläubiger infolge des Schuldenschnitts gegen alte Titel erhalten haben. Das Rating für Staatstitel, die nach ausländischem Recht begeben worden sind, lautet hingegen weiterhin "C" - also nur eine Stufe vor Zahlungsausfall. Hintergrund: Für diese Anleihen ist bisher kein Tausch zustande gekommen. Eine Entscheidung soll Mitte April fallen.

Fitch erhöhte die Bonitätsnote Griechenlands damit erstmals seit 2003. Das Land wurde von den drei großen Rating-Agenturen - neben Fitch sind dies Standard & Poor`s und Moody`s - seit Ausbruch der Schuldenkrise 2009 ein ums andere Mal heruntergestuft. Dies hatte wiederholt Politiker aus der gesamten EU auf den Plan gerufen, die den Agenturen eine Verschärfung der Krise vorwarfen.

Die Agentur begründet das bessere Rating Griechenlands mit der geglückten Umschuldung Athens. Anleihetausch und Forderungsverzicht der privaten Investoren hätten die Schuldentragfähigkeit verbessert. Zudem sei die Gefahr abermaliger Zahlungsprobleme grundsätzlich gesunken. Allerdings sei das Risiko eines erneuten Zahlungsausfalls nicht ganz gebannt, warnt die Agentur. Als Gründe nennt sie die immer noch hohe Verschuldung Griechenlands und die wirtschaftlichen Herausforderungen, vor denen Athen stehe.

Die Ratingagentur sieht trotz der höheren Bewertung große Herausforderungen auf das Land zukommen. Schon kurzfristig drohe mit den im April oder Mai anstehenden Parlamentswahlen Ungemach, weil der Reformwille einer neuen Regierung ungewiss sei, so Fitch.

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