Auf die Schienen, fertig, los: Das sind die neuen Railjets der ÖBB

Auf die Schienen, fertig, los: Das sind die neuen Railjets der ÖBB
Im Winter hatten die ÖBB reihenweise technische Probleme mit Railjets. Neue Garnituren wurden bestellt, regulär fahren sie ab April. Premierenfahrt ist jedoch schon heute.

„Wirklich lange haben wir auf ihn gewartet“, eröffnet ÖBB-Vorständin Sabine Stock die Präsentation des „Railjet New Generation“. Jetzt hat das Warten aber endlich ein Ende: Am Freitag wurde der rote Teppich ausgerollt und die neue Hochglanz-Zuggarnitur präsentiert.

Acht neue Railjets verstärken ab 8. April den Zugverkehr auf der Brennerstrecke. Da bereits neue Garnituren geliefert wurden, kommen sie schon während der Osterfeiertage als Verstärkung zum Einsatz: So sollen die neuen Garnituren auch den Andrang auf der Weststrecke nach Feldkirch entlasten. 

Auch auf der Südstrecke werden im  Feiertagsverkehr zusätzliche Züge eingesetzt, allerdings noch keine neuen Railjets. 

Das wird noch kommen, denn die ÖBB bestellten 19 weitere Garnituren. Insgesamt wurden 27 Garnituren bei Siemens bestellt, sie sollen bis 2028 auch auf der Südstrecke rollen.  Die Kosten belaufen sich laut den Bundesbahnen auf  405 Millionen Euro. 

Der neue Railjet besteht aus neun statt bisher sieben  Wagen und hat eine Gesamtkapazität von 532 Sitzplätzen. 

Neue Generation bringt mehr Komfort

Mit einer angepassten Innenausstattung soll für mehr Komfort und Privatsphäre während der Reise gesorgt werden. 

Schlitze, die einst zum Durchschielen in die nächste Reihe anregten, sind bei den neuen, dunkelroten Sitzen nicht mehr vorhanden.  

Zudem gibt es zwei Klapptische pro Platz für erweiterte Ablagemöglichkeiten, Fußstützen in allen Komfortklassen, integrierte Leselampen, zusätzliche Lademöglichkeiten per USB und induktiver Ladestation sowie verbesserte Sitzplatzbeschriftungen zur einfachen Orientierung.

Gepäcksicherung mit Karte

Neu  ist laut Stock außerdem das sogenannte „raised seating“. So nennen die ÖBB erhöhte Sitzplätze, die   dafür sorgen sollen, dass Gepäck besser verstaut werden kann. 

Außerdem gibt es in allen Ablagen eine Gepäcksicherung: Ähnlich wie im Hotel kann man seine  Habseligkeiten mit einer Karte sichern.

Mehr Platz für alle

Neben mehr Raum für Gepäck soll auch das barrierefreie Reisen durch eine Niederflurbauweise in den neuen Garnituren verbessert werden. Barrierefreie Einstiege und drei Rollstuhlstellplätze im Multifunktionswagen sollen das Reisen angenehmer gestalten.

Auch für Sportler gibt es Veränderungen: Zusätzlich zu bereits vorhandenen Fahrradstellplätzen  gibt es erstmals auch eigens  eingerichtete Plätze für Ski und Snowboards.

Angenehmer soll es auch im Zugrestaurant werden. Dieses bietet Sitzgelegenheiten am Tisch sowie Barhocker direkt am Fenster, bei denen auch Einzelreisende ihren eigenen Platz finden.

Tanja Kienegger, Chefin von Siemens Mobility Austria, verwies heute auf den Mehrwert für den Wirtschaftsstandort: "Wir haben die Railjets der neuen Generation in Wien entwickelt und gefertigt, hohe Wertschöpfung in Österreich erzeugt und viele Innovationen umgesetzt."

Auch Updates bei der Technik

Weniger auffällige Veränderungen – zumindest auf den ersten Blick – sind bei der Technik vorgenommen worden. Passagiere können sich laut Auskunft der ÖBB künftig über besseren Handyempfang und eine stärkere
W-LAN-Verbindung freuen.  

Ermöglicht wird die verbesserte Netzfunktion unter anderem durch neu entwickelte mobilfunkdurchlässige Fensterscheiben.

Wieder in Mode sind außerdem Abteile. Für Familien und Gruppenreisende gibt es in den neuen Railjets Abteile mit sechs Plätzen in der Economy Class sowie  Vierer-Kompartiments in der Businessclass. 

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