Raiffeisen will sich ehemalige bauMax-Kunden einlagern

Neben Produkten aus dem Baumarkt oder Treibstoffe werden auch diverse Serviceleistungen angeboten
Die Raiffeisen Ware Austria setzt nach dem Ende des Konkurrenten bauMax auf die Ausweitung des Marktanteils ihrer Baumärkte.

Rund eine Milliarde Umsatz hat die Baumarktkette bauMax einst gemacht. Ein Teil der ehemaligen bauMax-Kunden soll künftig bei den Lagerhäusern einkaufen. Der Generaldirektor der Raiffeisen Ware Austria (RWA), Reinhard Wolf, freut sich über Umsatzzuwächse in der Frühjahrssaison. Konkrete Umsatzziele nannte er allerdings nicht. Die RWA ist die Dachorganisation der Lagerhäuser.

Standorte

Von den ehemaligen bauMax-Standorten wurde keiner von den Lagerhäusern übernommen. Denn die Standorte wurden im Paket vergeben. Die RWA hat kaum Standorte in größeren Städten. Etwa drei Viertel der Filialen gingen an die deutsche Baumarktkette Obi.

Allerdings hat die RWA mit dem ehemaligen Geschäftsführer Thomas Marx eine frühere bauMax-Führungskraft engagiert, der nun für Baustoffe, Haus und Garten zuständig ist. Nach der Zerschlagung des Konkurrenten bauMax seien die Lagerhäuser nun das einzige österreichische Unternehmen am Heimwerkermarkt, betont Wolf.

Ein weiterer Hoffnungsmarkt für die RWA ist Zentral- und Mitteleuropa (CEE-Staaten). Der Umsatz der RWA-Tochterunternehmen ist dort mit derzeit 250 Millionen Euro durchaus ausbaufähig. Immerhin sind die Umsätze in den CEE-Staaten im vergangenen Jahr um 25 Prozent gestiegen.

Neue Ertragssäule

Die Geschäfte in Ländern wie Ungarn oder der Slowakei sollen eine zusätzliche "Ertragssäule" ergeben, lautet der Plan von Wolf. Bis 2020 wollen die Lagerhäuser dort zu den Top Drei bei den Baumärkten gehören.

Wolf rechnet nicht damit, dass sich die derzeit schwierigen Rahmenbedingungen mit niedrigen Nahrungsmittelpreisen bald ändern werden.

Ein wichtiger Hinweis auf die Investitionsbereitschaft im landwirtschaftlichen Bereich ist die Verkaufsstatistik für Traktoren. Seit 2012 sind die Neuzulassungen von Jahr zu Jahr zurückgegangen. Generell scheint die Stimmung schlechter zu sein als die Lage. Trotz der hohen Nachfrage nach Immobilien wurde 2015 weniger Geld in Ein- und Mehrfamilienhäuser investiert.

Der Umsatz der RWA ist im vergangenen Jahr wegen der deutlich gesunkenen Rohstoffpreise um 2,1 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro zurück gegangenen. Das operative Ergebnis stieg um 13,5 Prozent. Der Umsatz der Lagerhäuser betrug 2015 rund 4,2 Milliarden Euro.

Kommentare