Raiffeisen Bausparkasse im Coronajahr mit Rekord-Finanzierungen
Die Raiffeisen Bausparkasse hat im Coronajahr 2020 ihre Finanzierungsleistung auf eine Rekordhöhe von fast 1,5 Mrd. Euro gesteigert. Das Darlehensvolumen sank leicht auf 6,6 Mrd. Euro. Bewusst gebremst wurde beim Neugeschäft, weil man keine Kleinstverträge und keine Zweitverträge mehr im Portfolio haben möchte.
Forderung an Gesetzgeber
Die durchschnittlichen Vertragssummen stiegen aber. Vom Gesetzgeber wünscht man sich eine Anhebung der Höchstbauspardarlehensbeträge von 220.000 auf 250.000 Euro.
Die Finanzierungsleistung wuchs voriges Jahr deutlich von 1,091 Mrd. auf 1,468 Mrd. Euro, berichteten die Geschäftsführer Christian Vallant und Markus Tritthart am Dienstag in einem Online-Pressegespräch. Nach eigenen Angaben ist die Raiffeisen Bausparkasse in allen Sparten Marktführer.
6.000 Stundungen
Beim Neugeschäft sank die Zahl der Verträge von 244.436 auf rund 227.000. Der Trend der Menschen aufs Land hinaus, rund um die Speckgürtel der Städte, halte weiter an, das setze sich auch heuer fort, so Vallant. Das Bausparprodukt sei krisensicher und werde von den Menschen auch in der Pandemie weiterhin gut angenommen.
Im Zuge der bis Ende Jänner wegen der Coronakrise gesetzlich erstreckten Frist für Kreditstundungen habe die Raiffeisen Bausparkasse rund 6.000 Haushalten unbürokratisch geholfen, sagte Tritthart. Die Situation sei für niemanden leicht gewesen, verwies er auf den Anstieg von Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit.
Stundungszahl jetzt auf Vorkrisenniveau
Auch künftig werde man Kunden, die Hilfe brauchen, nicht allein lassen: "Man findet immer einen Weg. Wir haben vor der Krise unterstützt und werden es jetzt wieder tun." Nach dem Ablauf des gesetzlichen Moratoriums werde die Stundungszahl wieder auf das übliche Maß von 500 bis maximal 800 im Jahr sinken.
Darlehen vergibt die Raiffeisen Bausparkasse laut Vallant aktuell für 1,5 Prozent pro Jahr auf 20 Jahre bzw. für 1,25 Prozent pro Jahr auf 25 Jahre, jeweils fix. Bauspardarlehen mit variabler Verzinsung bietet man derzeit nicht an.
Sanierungen "auf Tiefstand"
Vallant bedauerte, dass die Sanierungen in Österreich "leider auf einem Tiefstand angekommen" seien - die thermische Sanierungsquote liege bei nur 0,4 Prozent anstelle der von der Politik angestrebten 2,0 Prozent.
Voriges Jahr seien bei der Raiffeisen Bausparkasse nur knapp 4 Prozent der Darlehen für Sanierungen vergeben worden, 2019 noch 5,5 Prozent. Große Hoffnung setze man in das neue Förderprogramm zur thermischen Sanierung und zum Heizkesseltausch.
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