Raiffeisen Bank International kooperiert mit FinTechs

Die ausgewählten FinTechs.
Heimischer Konzern sucht im Rahmen des Programms „Elevator Lab“ innovative Ideen.

FinTechs gelten als Herausforderer traditioneller Banken. Eine Möglichkeit der Banken, den Newcomern zu begegnen, ist sie in ihr Geschäftsmodell einzubinden. Einen solchen Weg versucht die Raiffeisen Bank International (RBI) zu gehen. Sie hat dazu 2017 das Programm „Elevator Lab“ ins Leben gerufen mit dem Ziel, die Entwicklung der Startups zu fördern. Das Programm befindet sich bereits in der zweiten Runde. Eine weitere Runde soll im April ausgeschrieben werden, kündigte RBI-Chef Johann Strobl an.

Die zweite Runde wurde im Mai des Vorjahres ausgeschrieben. Aus mehr als 400 Bewerbern aus Österreich und Zentral- und Osteuropa wählte die RBI acht FinTechs aus sechs verschiedenen Ländern aus. In der Vorwoche präsentierten diese in Wien ihre vorläufigen Ergebnisse der Pilotprojekte. Zur Seite standen ihnen bei der Entwicklung Experten aus der RBI und ihren Töchtern. Über diese erhielten sie Zugang zur Infrastruktur der Bank und konnten ihre Lösungen unter realen Bedingungen testen.

Über die acht Projekte:

Cambrist (Irland): In diesem Projekt geht es um Kartenzahlungen im Ausland. Oftmals verrechnet die ausländische Bank bei Abwicklung in Euro Spesen – dies sei vielen nicht bekannt, teilt Cambrist mit. „Wir wollen die Kunden dazu erziehen, darauf zu achten.“ Dazu wurde eine App entwickelt, die die unterschiedlichen Kosten aufzeigt. 2020 soll das Angebot verfügbar sein.

CityFalcon (Großbritannien): In der unendlichen Welt des Internet die richtigen Informationen zu finden, ist eine schwierige Aufgabe. Das Startup arbeitet daran, die für ein Unternehmen relevantesten Nachrichten zu finden und zu verteilen. Und das nicht nur in der Heimatsprache, sondern in mehreren verschiedenen. Mittels Natural Language Processing (NLP) sollen unstrukturierte Inhalte aufbereitet und personalisiert werden.

CopSonic (Frankreich): Kontaktlos an der Kassa zahlen, setzt sich zunehmend durch. Copsonic arbeitet an einer Weiterentwicklung mit Hilfe von Ultraschall.

Finabro (Österreich): Das heimische Startup Finabro  will das Ansparen für den Ruhestand transparenter und übersichtlicher machen. In Zusammenarbeit mit der Valida Pensionskasse wird angezeigt, wie hoch die für die Pensionszeit gedachte Summe bereits ausmacht.

Limitless (Niederlande): Das Tool will Konsumenten dabei helfen, Übersicht über ihre Ausgaben zu gewinnen und diese zu strukturieren. Darüber hinaus sollen sie dadurch unterstützt werden, selbst gewählte Sparziele zu erreichen.  

PayKey (Israel): Während eines Chats Bankgeschäfte erledigen? Wer das will, kann dies mit Hilfe der Entwicklung von PayKey tun. Dabei ist eine Social-Media-Plattform gleichzeitig wie die Bank-App geöffnet, der Bildschirm ist dabei gesplittet.

Pisano (Großbritannien): Diese Plattform hat zum Ziel, das Feedback von Kunden zu bündeln, egal über welchen Kanal es erfolgt (Webseite, SMS, eMail oder direkt in Filialen) und die Möglichkeit zu bieten, sofort zu reagieren und auf Kundenwünsche einzugehen. Durch diese Bündelung sollen Abläufe rascher und gezielter verbessert werden.

Sesamm (Frankreich): Die Entwicklung soll einen neuen Zugang zur Vermögensverwaltung eröffnen. Abseits harter Zahlen und Daten werden in Echtzeit Millionen von Web-Inhalten durchforstet (etwa Artikel und Postings) und analysiert, um für Anlageprodukte wie Aktien, Anleihen oder Währungen Analysen zu erstellen.

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