Rabatte für Neuwagen erzielen in Deutschland neue Höchstwerte
Die Dieselkrise und die in Folge verhängten Fahrverbote wirken sich auch auf die Preise von Neuwagen in Deutschland aus. Und zwar weniger auf die Listenpreise, sondern auf die Summe, die die Käufer beim Händler bezahlen. Denn die Rabatte erreichen in Deutschland Höchststände. Das geht aus einer Untersuchung des CAR Centers der Universität Duisburg-Essen hervor.
Demnach erhielten die Neuwagenkäufer 2018 damit im Durchschnitt 40,3 Prozent höhere Nachlässe als im Jänner 2010. „Man kann also durchaus von einer Art ’Reparaturrabatt sprechen, der dazu beitragen sollte, die Dieselkrise zu beruhigen“, so CAR-Center-Leiter Ferdinand Dudenhöffer. Das seien einerseits höhere „übliche“ Rabatte, zum anderen deutlich mehr Sonderaktionen wie die vielfältigen Abwrack- und Wechselprämien. In Österreich ist die Situation ein wenig anders, da es keine Fahrverbote gibt und auch weniger Sonderaktionen.
Effektivere Lösung
„Die Autobauer hatten sich entschieden, die Dieselkrise im deutschen Automarkt mit ’Reparatur-Rabatten’ für Neuwagen zu lösen“, so Dudenhöffer. Dabei hätte es durchaus eine effektivere Alternative gegeben – die Hardware-Nachrüstung. Für diese legte nun das deutsche Verkehrsministerium in einem 30-seitigen Papier die technischen Anforderungen für die „Allgemeine Betriebserlaubnis“ fest, die für die Zulassung der Hardware-Bausätze durch das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) nötig sind.
Das ist ein wichtiger Schritt für den Umbau älterer Diesel-Pkw, die in zahlreichen Ballungsgebieten im kommenden Jahr von Fahrverboten betroffen sein könnten. Die Hersteller lehnen eine solche Lösung aber weiterhin aus technischen und rechtlichen Gründen ab. Der Verbrauch steige, die Leistung sinke, warnt etwa VW. Zudem ließen sich nicht alle Euro-5-Fahrzeuge nachrüsten und nicht alle würden einen Richtwert von 270 Milligramm pro Kilometer unterschreiten, um von den in deutschen Städten drohenden Einfahrverboten ausgenommen zu werden.
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