Prosecco-Produzenten empört über britische Pubs
Italienische Prosecco-Produzenten gehen gegen englische Pubs auf Feldzug. Der Grund: Immer mehr Lokale in Großbritannien würden Prosecco wie Bier vom Fass ausschenken. Die italienischen Weinproduzenten, die in Großbritannien fast fünf Millionen Flaschen für einen Umsatz von 22,4 Mio. Euro verkaufen, befürchten Panschereien.
Lediglich Prosecco aus der Flasche sei der echte Sprudelwein aus den Hügeln des norditalienischen Treviso, hieß es aus dem Konsortium der Prosecco-Hersteller. Prosecco aus dem Fass könne lediglich ein Plagiatprodukt sein.
"Wir werden alles gegen diejenigen unternehmen, die unserer Produktion schaden."
Prosecco ist bei den Briten hoch im Kurs. Großbritannien ist das drittstärkste Land nach Deutschland und der Schweiz beim Erwerb des Prosecco DOCG, dem Spitzenprodukt des norditalienischen Sprudelweins. "Wir werden alles gegen diejenigen unternehmen, die unserer Produktion schaden", sagte Stefano Zanettin, Präsident des Konsortiums zum Prosecco-Schutz. Wer gepanschten Wein für echten Prosecco verkaufe, müsse mit Strafen bis zu 20.000 Euro rechnen.
Der Fall spricht sich auch schon im politischen Rom herum: Parlamentarier forderten das Kabinett Renzi auf, sich bei der Regierung in London zum Prosecco-Schutz einzuschalten.
Österreich ist der fünftstärkste Exportmarkt des Prosecco-DOCG. 1,35 Millionen Flaschen kommen jährlich auf die österreichischen Tische, was den Weinproduzenten 6,4 Millionen Euro Einnahmen beschert. Der Erfolg des Prosecco ist in Österreich nicht zu bremsen. Seit 2003 hat sich der Export des Perlenweins mehr als verdreifacht.
Kommentare